Wer heute den Namen Edison Chen hört, denkt automatisch an den Sexfotoskandal, in welchen der Hongkonger vor rund zwei Jahren verwickelt war. Damals waren auf illegale Weise von seinem Computer pornographische Bilder entwendet und ins Internet gestellt worden, die ihn mit verschiedenen Berühmtheiten aus dem Showbusiness wie etwas Cecilia Cheung und Gillian Chung zeigten. Chen hatte daraufhin angekündigt, "für immer" dem Showbusiness den Rücken zu kehren. Doch davon will der 29-jährige chinesisch-kanadische Sänger, Schauspieler und Gründer des Mode-Labels CLOT nichts mehr wissen. "Ich bin nun im besten Alter für ein Comeback", verrät er der Globaltimes in einem Exklusiv-Interview.

Chen kündigte darin an, dass er Ende April mit den Aufnahmen für ein neues Album beginne. Er hofft, dass die erste Single-Auskopplung bereits in diesem Sommer auf den Markt kommen kann. Darauf sollen auch Taiwan-Musiker wie der Rapper MC Hot Dog und vielleicht Jay Chou mit Gastbeiträgen vertreten sein. "Das Album soll meine Gedanken und Gefühle der letzten zwei Jahre reflektieren", sagte Chen. Obwohl Musik nicht seine wahre Leidenschaft sei, wolle er weiterhin CDs aufnehmen, da dies eine der wenigen Arten sei, auf die er seine echten Gefühle ausdrücken könne.

"Manche Dinge, die ich in Interviews gesagt habe, haben Journalisten falsch zitiert oder sind von der Öffentlichkeit missinterpretiert worden", meinte Chen vorsichtig. Was er seinen Fans und der Welt zu sagen habe, könne er nur korrekt und unverfälscht in den Texten seiner Lieder übermitteln. Chen fügte an, dass er die meisten Texte auf seinem neuen Album selbst geschrieben habe. Sie seien auf Englisch und werden derzeit von einem Helfer ins Chinesische übersetzt.

Chen gab in dem Interview ebenfalls bekannt, dass er plane, noch in diesem Jahr mit den Aufnahmen zu einem neuen Film zu beginnen. Darin will er nicht nur als Schauspieler auftreten, sondern Chen will den Streifen auch selber produzieren. Da dies sein erster Versuch als Produzent ist, bezeichnete er den Film als eine "große Herausforderung". Er sagte, dass er sich nach verschiedenen Gesprächen mit Regisseuren entschlossen habe, sich an einem Low-Budget-Film zu versuchen. "Natürlich würde ich lieber einen riesigen Blockbuster machen, doch dafür bin wohl noch zu jung und zu unerfahren", gibt Chen sich bescheiden. "Daher ist es wohl besser, wenn ich klein anfange und die größeren Produktionen später einmal verwirkliche."

Fragen, die in direktem Zusammenhang mit dem Foto-Skandal stehen, wollte Chen nicht beantworten. Aber er erzählte der Tageszeitung, dass er nun anders sei als vor zwei Jahren, als der Skandal fast seine erfolgreiche Karriere ruiniert hatte. "Ich bin nun älter und reifer", meint er. "Das neue Ich soll erhabener und reifer sein."