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18. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Homosexuelle fühlen sich vom Valentinstag ausgeschlossen

Vorgestern war der chinesische Valentinstag (qingrenjie). Doch anders als gewöhnliche Paare, welche den Tag gerne offen feiern, können die meisten homosexuellen Paare diesen Tag nur ruhig begehen – entweder online oder in privatem Rahmen.

Als ein Internetznutzer in einem Forum fragte, ob der chinesische Valentinstag die Schwulen in China irgendwie traurig mache oder beschäme, gab es unzählige Antworten, nicht nur von Homosexuellen. Manche drückten ihre Verachtung für homosexuelle Menschen aus. Doch andere meinten, dass auch Schwule das gleiche Recht haben, den Valentinstag zu genießen.

Xiao Liu hat seit sechs Jahren den gleichen Partner. Die beiden sind zusammen, seit sie gemeinsam das College abgeschlossen haben. Doch Xiao hatte noch nicht den Mut zu seinem persönlichen Coming-Out. Er fürchtet, dass danach ein großer sozialer Druck auf ihm lastet. Romantische Feste seien ihm egal. Alles was er wolle, sei für immer mit seinem Partner zusammenzuleben. "Ich bin nun fast 30 Jahre alt und meine Eltern beginnen mich zu einer Heirat zu drängen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Mein Partner und ich würden eigentlich sehr gerne heiraten. Wie leben so viel wie möglich zusammen."

Die College-Studentin Xiao Chen findet, dass es für Homosexuelle "ziemlich normal" sei, mit ihren Partnern am Valentinstag ein Date zu vereinbaren. Während ihrer Zeit an der Hochschule sei sie mit einer lesbischen Frau befreundet gewesen, erzählt sie. Diese habe ihr empfohlen, einen Artikel mit dem Titel "Diskriminiere keine Schwulen" zu lesen. Danach waren ihre Ansichten nicht mehr die gleichen wie zuvor. Doch nicht alle sind so offen und tolerant. Xiao Huang aus Nanning schrieb im Forum: "Es ist mir vollkommen egal, wie diese Homos ihren Valentinstag verbringen. Hauptsache ich habe keine Schwuchteln und Lesben um mich."

Wei Qiaozhou von der Guangxi Normal University sagt: "Das größte Problem, mit dem Homosexuelle in China im täglichen Leben konfrontiert sind, ist der soziale Druck durch Familie und Freunde. Aber auch Vorurteile in der Gesellschaft können belastend wirken. Das andere große Problem ist natürlich, dass es für sie schwierig ist, ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen." Doch mit Ausnahme ihrer unterschiedlichen sexuellen Orientierung seien Homosexuelle nicht anders als andere Menschen, erklärt Wei. "So lange sie keine Gesetze verletzen, sollen sie den chinesischen Valentinstag so verbringen dürfen, wie sie wollen. Wir haben kein Recht, dies zu verurteilen."

Quelle: german.china.org.cn

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