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12. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zhang Yimou zeigt die reine Liebe bei der Kulturrevolution

Schlagwörter: Zhang Yimou ,  Liebesgeschichte,  Kulturrevolution

Der chinesische Regisseur Zhang Yimou besinnt sich auf seine Anfänge. In seinem neusten Film verzichtet er zu Gunsten einer politischen Aussage auf perfekte Visual-Effects. Geschaffen hat er mit "Under the Hawthorn Tree" eine Liebesgeschichte, die während der Kulturrevolution spielt.

Filmplakat von "Under the Hawthorn Tree". [hangzhou.com.cn]

Der Film "Under the Hawthorn Tree", der am 16. September im chinesischen Festland ins Kino kommt, erzählt eine romantische Geschichte, die in der Zeit der Kulturrevolution (1966-1976) spielt. Das Drehbuch des Film basiert auf dem Internetroman von Ai Mi aus dem Jahre 2007 und erzählt von der Liebe zwischen der jungen Frau Jingqiu, deren Leben sich als sehr schwierig gestaltet, nachdem ihr Vater zu einem Rechtsabweichler gestempelt worden war, und dem jungen Laosan, der ein hübscher und vielversprechender Sohn eines hochrangigen Militäroffiziers ist. Sie verlieben sich als Jingqiu in einem Bergdorf eine Umerziehung über sich ergehen lassen muss. Obwohl eine Beziehung zwischen Menschen mit einem unterschiedlichen Familienhintergrund Probleme bereiten kann, beginnen sich die beiden heimlich zu treffen, bis Jahre später ihre Mutter hinter die Liebschaft kommt.

Diesee zwingt Laosan zum Versprechen, ihre Tochter Jingqiu nicht mehr zu sehen, bevor sich ihr Familienhintergrund nicht verbessert hat und das Mädchen noch nicht 25 geworden ist. Die Mutter betonte, dass eine solche unangemessene Beiziehung deren hart erarbeitete Position als Lehrerin gefährden könnte. Denn eine Frau sollte sich vor dem 25. Lebensjahr nicht verlieben.

Es heißt, dass sich Zhang entschlossen habe, den Roman zu verfilmen, weil ihn die Reinheit der Geschichte "tief bewegt” hat. "Ich möchte mit einer langsamen und fesselnden Erzählung die Reinheit und Einfachheit der 1970er-Jahre und der Menschen von damals wieder aufleben lassen”, sagte Zhang. "Ich möchte diese Reinheit, die seit langem verloren ging, wieder aufleben lassen." Um die Reinheit des Romans nachzubilden, hat Zhang einfache Aufnahmemethoden verwendet und nicht mehr, wie in seinen anderen Filmen üblich, bei einer Nachbearbeitung die hellen Farben wie rot und gelb verstärkt. Im Film soll alles in den echten Farben gezeigt werden. Es soll keine Versuche geben, den Film farbiger oder visuell attraktiver zu machen.

Bei einer Pressevorführung am Mittwoch vor über 100 chinesischen Nachrichtenorganisationen sind einige männliche Reporter von Zeit zu Zeit eingedöst. Offensichtlich hatten sie Mühe, der langsamen Geschichte zu folgen. Allerdings hatte die Geschichte die wenigen weiblichen Betrachterinnen tief bewegt. Eine von ihnen sagte nach der Visionierung, dass sie andauend habe weinen müssen. Was diese Frauen berührt hat, ist vermutlich der Kampf der beiden Protagonisten um ihre Liebe und die perfekte Verkörperung des Konzepts "bis dass der Tod uns scheidet" in einer Zeit voller Unsicherheiten.

Ding Yaping, Direktor an der Film- und Fernsehschule der chinesischen Kunstakademie, schrieb den Film einem Genre zu, das man häufig bei japanischen und koreanischen Filmen kennt, das jedoch chinesische Regisseure seit Jahrzehnten nicht mehr gewählt haben. "Zhangs Film ist eine hingebungsvolle Liebesgeschichte, die an die Knochen geht", sagte er bei einer weiteren Pressevorführung am Dienstag.

Zhang Wei, ein anderer Kritiker, der den Film mit Ding zusammen sah, sagte, dass sich der Film positiv auf die chinesische Gesellschaft auswirken könnte, wo Konsumgeilheit und die unverzügliche Befriedigung von Bedürfnissen sehr weit verbreitet ist. "Das reine Konzept von Liebe in einem Umfeld aus den 70er-Jahren könnte die Sicht der jungen Chinesen, die zwischen 1980 und 2000 zur Welt kamen, auf die Liebe und Beziehungen verändern", sagt er.

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Quelle: Xinhua

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