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20. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Akupunktur soll Weltkulturerbe werden

Schlagwörter: Akupunktur , Weltkulturerbe , Medizin

China versucht, Akupunktur als ein immaterielles Weltkulturerbe bei der UNESCO zu registrieren, sagte ein hoher Beamter aus dem Gesundheitswesen. Akupunktur ist in der traditionellen chinesischen Medizin eine bewährte Behandlungsmethode, bei der Nadeln angewandt werden.

"China hat bereits im vergangenen Jahr eine Bewerbung hinterlegt", sagt Wu Gang, stellvertretender Direktor der Staatlichen Verwaltung der traditionellen chinesischen Medizin, bei einer Pressekonferenz am Montag. "Nun warten wir auf das Ergebnis." Sollte die traditionelle Behandlungsmethode aufgenommen werden, würde dies die Sensibilität für und auch die Beliebtheit von Akupunktur und der traditionellen chinesischen Medizin als Ganzes fördern, ist Shen Zhixiang überzeugt. Shen ist Generalsekretär des in Beijing beheimateten Weltverbands der Akupunktur-Gesellschaften. Der Status würde auch dabei helfen, die altehrwürdige medizinische Wissenschaft zu schützen.

China bereitete sich seit 2003 auf die Bewerbung vor, erklärte Wu. "Damals versuchte das Land, die traditionelle chinesische Medizin als Ganzes registrieren zu lassen. Da wären dann sowohl die Medikamente wie auch die Behandlungstechniken beinhaltet gewesen." Doch habe man sich dann entschlossen, sich spezifischer nur mit der Akupunktur zu bewerben, was von der UNESCO wohlwollend aufgenommen wurde. "Die Standards, um überhaupt noch aufgenommen zu werden, werden immer strenger", meinte Wu. Normalerweise braucht die UNESCO etwa zwei Jahre um eine Entscheidung zu fällen, sagen Experten. Der ganze Prozess folgt strengen Regeln und ist für die Öffentlichkeit nicht einsehbar.

In China gibt es derzeit rund 600.000 lizenzierte Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin, erklärte Shen. Sie alle seien auch in der Lage, Akupunktur anzuwenden. Die traditionelle chinesische Medizin und die Akupunktur im Besonderen werden in vielen Ländern der Welt angewandt. Darunter auch in Japan, den USA, in Deutschland und Südkorea. "Um eine weltweite Entwicklung zu fördern, gab die Weltgesundheitsbehörde WHO eine Liste mit standardisierten Akupunkturpunkten heraus", sagte Shen. Böse Stimmen sagten, dass bis zu 99 Prozent der Punkte von Südkorea festgelegt worden seien und nicht von China, wo die Behandlungsmethode mit den Nadeln eigentlich herrührt. Doch diese Auffassung werde von Experten aus Korea wie auch aus China verworfen. "Die in der WHO-Liste aufgeführten Punkte entsprechen den chinesischen, lediglich die Namen unterscheiden sich", erklären sie.

Shen gab zu, dass China mehr hätte tun müssen, um bei der traditionellen chinesischen Medizin die internationalen Standards festzulegen. Dies betreffe nicht nur die internationale Anerkennung, sondern auch potentielle wirtschaftliche Interessen. Doch die Konkurrenz ist weltweit groß. So gelang es Südkorea im Jahre 2005 das Ganjeung-Danojie-Fest (Duanwu-Fest) als immaterielles Kulturerbe zu registrieren, obwohl diese Tradition ursprünglich aus China stammt. Bei dem Fest wird des antiken chinesischen Dichters Qu Yuan gedacht.

Quelle: China Daily

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