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15. 10. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Vier Homosexuelle aus Nanjing, einer Stadt in Jiangsu, wurden kurzlich wegen "Organisierung von Gruppensex" verurteilt. Eine Expertin bezeichnet "hohen psychischen Druck" als Grund für das Vergehen.
Vor kurzem wurden vier Homosexuelle aus Nanjing, einer Stadt in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, der Organisierung von Gruppensex-Partys für schuldig befunden. Davon wurden drei zu einer Gefängnisstrafe mit Bewährung und einer zu "kurzfristigem Freiheitsentzug" verurteilt.
Ihr Verhalten kam am vergangenen 26. November ans Tageslicht. Am diesem Abend hatten mehrere Männer in einem Hotelzimmer miteinander Sex. Polizisten entdeckten sie bei der Patrouille zufällig. Laut den Ermittlungen der Polizei organisierten die vier angeklagten Homosexuellen ab und zu solche Gruppensex-Partys, an denen mehr als zehn Schwule teilnahmen. Damit hätten sie gegen das Kriminalgesetz verstoßen, befand der Gerichtshof des Stadtbezirks Baixia. Die anderen Teilnehmer wurden nicht strafrechtlich verfolgt. Warum, wurde nicht bekannt.
Die vier verurteilten Männer sind Hochschulabsolventen, zwei von ihnen haben einen Master. Zhang Qiang, einer der "Veranstalter", ist Mitarbeiter einer High-Tech-Firma und hat ein gutes Einkommen. Zuerst hielt er es auch für peinlich und unanständig, an Gruppensex teilzunehmen. Doch nach einem Versuch fand er, es sei eine gute Methode, "seinen Gefühlen Luft zu machen". "Der Druck bei meiner Arbeit ist zu hoch.", so Zhang.
Der andere, Qian Daping, soll sogar ein "Musterstudent" gerwesen sein. An der Hochschule wurde er jedes Jahr ausgezeichnet. Im Alter von 30 arbeitet er bereits als Abteilungsleiter eines großen Staatsunternehmens. Er ist kein richtiger Schwuler und hat auch eine Freundin. Doch aus Neugier beteiligte er sich einmal an Gruppensex. Später organisiert er selbst einmal eine solche Party. Vor dem Gericht gab sich Qian reumütig. "Ich muss mich bei meinen Eltern entschuldigen.", sagte Qian unter Tränen.
Cao Qiaoyun, eine Psychologin vom Gulou-Krankenhaus in Nanjing, meint, Homosexuelle finden gemäß der traditionellen chinesischen Kultur keine Anerkennung in der Gesellschaft und dürfen nach dem Gesetz auch nicht heiraten. Viele hätten deswegen nicht den Mut zu einem Coming-Out und auch keine ständigen Partner. Sie ständen damit unter hohem psychischen Druck, den manche von ihnen bei Gruppensex mit anderen Schwulen auslassen wollten, so die Psychologin.
Weiter schlägt Cao den Homosexuellen vor, sich an Psychologen zu wenden. Eine Psychotherapie im Krankenhaus könnte ihnen eventuell helfen, ihre innere Ruhe wiederherzustellen, erklärte die Psychologin.
Quelle: german.china.org.cn
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