Rund 30.000 Menschen nahmen an Taiwans jährlicher Homosexuellen-Parade in Taipeh am Samstagnachmittag teil und forderten Lesben, Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender (LGBT), dazu auf ihre politische Macht zu zeigen, um eine sie betreffend freundlichere Politik von Regierungen zu fordern.

Ein Mann in einem Frauenkostüm auf einem Festwagen während der Homosexuellen-Parade in Taipeh am 30. Oktober 2010. Rund 10.000 Bewohner Taiwans versammelten sich mit Menschen aus Malaysia, Korea und Japan am Samstag für die jährliche Parade, die den Veranstaltern zufolge zum achten Mal stattfindet.

Die Demonstranten der Homosexuellen-Parade riefen unterwegs Parolen - "Wir sind stolz darauf, homosexuell zu sein", "Wir wollen heiraten" und "Stimme für eine LGBT-Politik".

Einige Zuschauer kauften von Ehrenamtlichen Regenbogenfahnen für je 50 Taiwan Dollar (1,17 Euro). Diese sagten, das Geld werde für die Organisation der Parade im nächsten Jahr verwendet.

Die Parade begann am Kaidagelan Boulevard im Westen Taipehs.

Neben den Menschen von verschiedenen Teilen der Insel, zog die Parade am Samstag unter dem Motto "Komm raus und wähle" auch Unterstützer aus Hongkong, Japan, dem chinesischen Festland und den südostasiatischen Ländern an, sagte der Veranstalter, die Taiwan LGBT-Gemeinschaft, ein Zusammenschluss von LGBT- und anderen Bürgerorganisationen.

Die Veranstaltung zog außerdem 126 sozialen Gruppen sowie Stände an, die Produkte mit LGBT-Aufdrucken verkauften, sagte der Veranstalter.

Nach einem Marsch von etwa 4,6 Kilometern entlang einer Route, die an vielen Treffpunkten der Homosexuellen vorbeiführte – Homosexuellen-Bars und einem Park, in dem sich Homosexuelle häufig aufhalten – kehrten die Demonstranten für ein Konzert zurück zu ihrem Ausgangspunkt.

Die Veranstaltung fand das erste Mal im Jahr 2003 mit rund 500 Teilnehmern statt und wuchs schnell. Im Jahr 2009 nahmen 25.000 Menschen daran teil. Damit ist sie die größte Homosexuellen-Parade der chinesischen Gemeinschaft in der ganzen Welt.

Die Mutter eines Homosexuellen, die anonym bleiben wollte, rief die lokalen Behörden auf, Gesetze zu verabschieden, die eine Homosexuellen-Ehe so bald wie möglich zulassen.