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08. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

TCM-Medikamente ab April 2011 nur noch eingeschränkt in EU erhältlich

Schlagwörter: TCM-Medikamente

Ab April nächsten Jahres werden viele TCM Medikamenten in Europa nicht mehr erhältlich sein. Grund dafür ist die "European Directive on Traditional Herbal Medicinal Products", eine im Jahr 2004 erlassene Gesetzesregelung der EU, die vorsieht, dass alle pflanzlich verkäuflichen Medikamente bis April 2011 registriert und lizenziert sein müssen. Eine Lizenz erhält, wer nachweisen kann, dass sein Medikament bereits seit 15 Jahre in der EU oder seit 30 Jahre außerhalb der EU erfolgreich eingesetzt wird.

Man Fongmei des Rates für Chinesische Medizin in Großbritannien sagte dazu, dass die EU-Regelung traditionelle Medikamente benachteilige, die außerhalb des europäischen Gesundheitssystems eingesetzt werden.

Man glaubt, dass viele chinesische Medikamente in Europa nur zugelassen werden können, wenn man über den juristischen Weg versucht, das Gesetz zu ändern.

Eine Vertreter von Tongrentang, einer der größten Hersteller chinesischer Medizin in China, sagte, dass sich die Firma den neuen Gesetzen anpassen müsse. Der Vertreter von Tongrentang wollte jedoch keine Auskünfte über die Problematik der Lizenzierung von pflanzlichen Medikamenten in Europa geben.

Xu Ming, Mitarbeiter der Chinesischen Handelskammer, sagte, dass viele TCM Produkte Probleme haben, die Anforderungen der EU zu erreichen.

"Die Kosten für die Registrierung liegen bei etwa einer Million Yuan (120.000 Euro) pro Medikament. Das hält viele Hersteller davon ab, sich um eine Lizenzierung ihrer Produkte zu bemühen", erklärt Xu. "Der unqualifizierte Einsatz von TCM hat das Vertrauen westlicher Konsumenten in die Produkte reduziert. Hinzu kommen falsche Anweisungen, wie die Produkte einzunehmen sind, was ebenfalls zu Problemen in der Vergangenheit führte."

So wurde die Firma Tongrentang im Jahr 2004 verklagt, ihre Longdan Xiegan Tabletten enthielte eine Substanz, welche Niereninsuffizienz verursache. Das Gericht entschied zwar Zugunsten von Tongrentang, trotzdem schadete die Klage dem Ruf der Firma im In- und Ausland.

Fu Yanling, Professor für chinesische Medizin, sagte gegenüber Global Times: "Westliche Länder müssen lernen, das System der TCM zu verstehen. Im Gegensatz muss man aber in China lernen, die Erfolge der TCM besser zu dokumentieren. Qualität und Sicherheit müssen besser kontrolliert werden. Es muss möglich gemacht werden, die Wirksamkeit mit modernen wissenschaftlichen Methoden zu messen."

Einen ersten Erfolg kann die TCM vermutlich aber schon bald aufweisen. Die "Compound Danshen Dripping" Tabletten, die zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Behandlungen eingesetzt werden, haben die zweite Phase der klinischen Untersuchungen für den US-Markt bestanden. Sollte das Medikamente eine Zulassung in den USA erhalten, wäre es das erste TCM-Medikament, das eine Lizenzierung in den USA erhalten hätte.

Quelle: Global Times

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