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22. 12. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesisch in der Krise? Umfrage offenbart schlechtes Muttersprachniveau

Schlagwörter: Muttersprachniveau

Einer Online-Umfrage der Zeitung China Youth Daily zufolge glauben 80 Prozent der Befragten, dass das Chinesischniveau der Chinesen stark gesunken ist. 54 Prozent der Befragten studierten an Universitäten.

Glaubt man der jüngsten Umfrage von China Youth Daily, sinkt das Sprachniveau der Chinesen stetig. Viele der 3239 Befragten gaben an, sie hätten viele Probleme beim Anwenden ihrer Chinesischkenntnisse, zum Beispiel "einen nicht genügend großen Wortschatz beherrschen" (64,8 Prozent), "Probleme beim Anwenden von Wörtern" (28,6 Prozent), "viele grammatische Fehler" (17,4 Prozent), und "zu viele unbekannte chinesische Zeichen"(17,4 Prozent).

Ein Beispiel: Li Jun ist ein Angestellter eines kleinen Unternehmens in Shanghai. Er hat oft das Gefühl, dass er sich nicht richtig ausdrücken kann, wenn er spricht oder schreibt. Oder er weiß nicht, in welchem Kontext ein Wort benutzt werden soll.

2009 haben über 300 Studenten in vier Universitäten in Beijing, darunter eine der besten Universitäten in China Tshinghua-Universität, ein Sprachfest gemacht. Die Ergebnisse zeigten, dass 30 Prozent der Studenten eine ziemlich schlechte Fähigkeit aufwiesen, ihre Muttersprache richtig zu verwenden. Fast alle Beteiligten machten grammatische Fehler. Ein großer Teil davon konnten einen chinesischen Brief nicht richtig schreiben.

Kann man Englischunterricht für Krise der chinesischen Sprache verantwortlich machen?

Bei den diesjährigen Aufnahmeprüfungen für die Universitäten haben gleich vier Unis in Shanghai auf das Fach Chinesisch verzichtet. Eine Universität bestimmte sogar, dass die Schüler nur die Prüfungen in Mathematik und Englisch bestehen bräuchten. Diese Nachrichte löste in der Öffentlichkeit Diskussionen aus. Viele Experten meinen, dass diese Unis der Muttersprache keine Beachtung schenkten.

"Man schenkt Englisch mehr Aufmerksamkeit als Chinesisch", sagte der Angestellte Li Jun. "An den Unis ist Englisch Hauptfach, während Chinesisch in der Regel ein Nebenfach ist." "Die gegenwärtigen Firmen halten das Englischniveau für ein wichtiges Kriterium bei der Personalauswahl. "Aber wir benutzen in den Firmen meistens Chinesisch, wenn wir Dokumente schreiben, Vorträge halten oder die Kunden kontaktieren."

Zhu Jing ist Schriftsteller und Autor des Buches "Die Krise der chinesischen Sprache". Er glaubt, chinesische Studenten und inländische Firmen legten zu großen Wert auf Englisch. Sogar viele chinesische Autoren verwendeten in ihren Artikeln einen Stil der westlichen Sprache. Zhu kritisiert das: "Ist es nicht komisch, dass ein Land blind den Fremdsprachenunterricht fördert und ein gleich großes Gewicht auf Muttersprache und Fremdsprachen legt, wenn es der Ausbildung in der Muttersprache immer noch zuwenig Unterstützung gewährt? Wenn mehr und mehr chinesische Studenten die wertvollste Zeit im Leben dazu benutzen, eine Fremdsprache zu lernen, die nicht zu ihrer nationalen Kultur gehört, was wird passieren?”

"Wir müssen unsere Muttersprache schützen", sagte Zhu Jing, "Hinter der Krise der chinesischen Sprache verbirgt sich die Kulturkrise der chinesischen Nation.” Das Chinesischniveau der Chinesen sei gesunken, und das Lernen der Muttersprache werde häufig von der Öffentlichkeit ignoriert, behauptet er. All dies spiegele sich darin wider, dass die Verbindung der heutigen Chinesen mit ihrer traditionellen Kultur ziemlich schwach sei. Diese Tendenz, so Zhu, könnte nicht nur den Austausch mit und das Verständnis zwischen Landsleuten schwierig machen, sondern auch langfristig die kulturelle und nationale Identität Chinas gefährden.

Quelle: german.china.org.cn

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