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10. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Der chinesische Phoenix

Schlagwörter: Fenghuang, Loyalität, Ehrlichkeit

Fenghuang sind mythische Vögel Ostasiens, die über alle Vögel herrschen. Die Männchen werde Feng und die Weibchen Huang genannt. In der Moderne wird eine solche Unterscheidung allerdings meist nicht mehr gemacht, sondern die Feng und Huang werden als weibliche Wesen angesehen, so dass der Vogel zusammen mit dem chinesischen Drachen abgebildet werden kann, der männliche Konnotationen hat.

Fenghuang sind mythische Vögel Ostasiens, die über alle Vögel herrschen. Die Männchen werde Feng und die Weibchen Huang genannt. In der Moderne wird eine solche Unterscheidung allerdings meist nicht mehr gemacht, sondern die Feng und Huang werden als weibliche Wesen angesehen, so dass der Vogel zusammen mit dem chinesischen Drachen abgebildet werden kann, der männliche Konnotationen hat.

Aussehen: Sechs himmlische Körper

Eine häufige Darstellung des Fenghuang ist die, dass er mit seinen Klauen Schlangen angreift und die Flügel weit gespannt hat. Laut der Kapitel 17 der Schrift Erya, Shiniao, hat der Fenghuang den Schnabel eines Hahns, das Gesicht einer Schwalbe, die Stirn eines Huhns, den Oberkörper einer Gans, den Rücken einer Schildkröte, das Gesäß eines Hirschs und den Schwanz eines Fisches. Heute wird er dagegen häufig als eine Zusammensetzung verschiedener Vögel beschrieben, darunter mit dem Kopf eines Fasans, dem Körper einer Mandarinente, dem Schwanz eines Pfaus, den Beinen eines Kranichs, dem Schnabel eines Papageis und den Flügeln einer Schwalbe.

Sein Körper symbolisiert die sechs himmlischen Körper. Der Kopf ist der Himmel, die Augen die Sonne, der Rücken der Mond, die Flügel der Wind, die Füße die Erde, und der Schwanz sind die Planeten. Seine Federn enthalten die fünf Grundfarben schwarz, weiß, rot, blau und gelb. Manchmal wird er mit drei Beinen dargestellt.

Ursprung: Glücks-Totem

Eine Vase mit einem Phoenixkopf als Ausguss und grauem Sandstein mit Seladonglasur ist in der Song-Dynastie, der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, zu finden. Abbildungen eines historischen Vogels hat es über 4000 Jahre lang in China gegeben, davon erstmals auf Tonwaren in der Shang-Dynastie, dann auf Bronzedekorationen und als Jadefiguren, die schönsten Figuren unter ihnen aus der Liao-Periode. Einige Experten meinen, es könne sich um Glücks-Totems handeln, und zwar um ein Totem der östlichen Stämme im alten China. Neue Theorien besagen, dass es – vor allem wegen des Schlangen ähnlichen Halses – wahrscheinlich teilweise auf Volkserinnerungen des asiatischen Vogel Strauß beruht, der häufig im urgeschichtlichen China vorkam, aber vor mehreren tausend Jahren ausstarb. Dass der Vogel den frühmodernen Menschen in Asien bekannt war, spricht für seine Besonderheit, und dass er nach Nahrung jagte, wird von zahlreichen archäologischen Funden bestätigt, beispielsweise von Tonwaren mit aufgemalten Straußen, und von Knochen auf früheren Lagern.

Fenghuang scheint keine Verbindung mit dem Phoenix aus der westlichen Welt zu haben, der aus der ägyptischen Mythologie stammt. Insbesondere der ägyptische Phoenix könnte ebenfalls teilweise ein Beleg für einen urgeschichtlichen Vogel sein, und zwar den Benu-Reiher. Im Gegensatz zum Fenghuang, ein Fabelwesen, das recht anders ist als irgendein existierender Vogel, wird der ägyptische Phoenix meist mit einem Reiher oder Adler verglichen.

Währen der Han-Dynasty vor 2.200 Jahren wurden zwei Phoenixe, ein Männchen (Feng) und ein Weibchen Huang) häufig zusammen mit dem Gesicht zueinander abgebildet. Später, während der Yuan-Dynastie, wurden die beiden zu einem allgemeinen "Phoenix" zusammengenommen, doch der "König der Vögel" symbolisierte schließlich die Kaiserin, wenn er mit einem Drachen zusammen abgebildet wurde, der den Kaiser repräsentierte. Seit der Zeit des Kaisers Jiajing (1522-66) wurde ein Phoenixpaar durch die Schwanzfedern der beiden Vögel gekennzeichnet, die typischerweise zusammen einen Kreis formten – das Männchen hatte fünf gezackte Schwanzfedern, also eine ungerade Zahl an Schwanzfedern und repräsentierte damit das "Yang", und das Weibchen hatte scheinbar eine, aber in Wirklichkeit zwei mit Ranken versehene Schwanzfedern, und damit eine gerade Zahl an Schwanzfedern, also "Yin". Ebenfalls in der Ming-Dynastie begann der Phoenix erstmals mit Kamm zu erscheinen – der Phoenix ohne Kamm kommt aus der Vor-Ming-Zeit, und der mit Kamm aus der Ming- oder der Nach-Ming-Zeit.

Ebenfalls in dieser Zeit wurde der Fenghuang als ein Symbol für die Richtung Süden verwendet. Dies wurde dargestellt durch ein Männchen und ein Weibchen, die mit dem Gesicht zueinander gewandt waren. Ihre Federn hatten die fünf Grundfarben schwarz, weiß, rot, grün und gelb. Diese Farben sollen die konfuzianischen Tugenden repräsentieren: Loyalität, Ehrlichkeit, Anständigkeit und Gerechtigkeit.

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Quelle: cultural-china.com

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