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03. 05. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der Schriftsteller Brian Castro sprach im Beijinger Buchladen "The Bookworm" über seine Bücher, seine Lebensgeschichte und darüber, wie ihn James Joyce beim Schreiben inspirierte. Anfangs dieses Jahres war sein Erfolgsroman auch ins Chinesische übersetzt worden.
Der preisgekrönte Roman "Shanghai Dancing" von Brian Castro.
Brian Castro kam 1950 bei einem Taifun auf einer Fähre zwischen Hongkong und Macao zur Welt. Sein Vater war ein Portugiese und seine Mutter eine Chinesin. Im Alter von elf Jahren wurde er in ein Internat in Sydney geschickt. Da das Geschäft seines Vaters bankrott ging, verbrachte er seine Urlaube damit, Schafe zu hüten oder bei den Familien seiner Klassenkameraden die Zäune auszubessern.
Während er im Beijinger Buchladen "The Bookworm" im Rahmen eines Festivals zu Australischen Schriftsteller über seine Beziehungen zum Land auf der Südhalbkugel spricht, zeigt er plötzlich auf ein Bücherregal mit Romanen von James Joyce. "Das ist der Autor, von dem ich am meisten wünschte, dass er meine Bücher lesen könnte", sagt Castro mit einem Lächeln. Joyce Werk spiele in seinem Buch "Shanghai Dancing", das von Kritikern sehr gelobt wurde, eine große Rolle.
"Ich verwandelte Dublin in Shanghai. Joyce war deswegen einzigartig, weil er in Triest lebte und nie mehr nach Dublin zurückkehrte, um sich dort die Straßen anzusehen oder die Atmosphäre einzufangen. Er befragte einfach seine Freunde, um die Details zu erhalten." Castro sagt, er habe das gleiche getan mit dem Shanghai seines Vaters. "Ich konnte nie seine Gedanken lesen oder das Shanghai der 1930er-Jahre erleben. Um einen Geschmack der damaligen Zeit zu bekommen, musste ich zum Kanon der Moderne zurückkehren. Also schrieb ich alles in einem postmodernen Modernismus und blieb dabei in einer Weise leichtfertig und verspielt."
Castro, der hat nun einen Lehrstuhl für Kreatives Schreiben an der Universität von Adelaide innehat, begann seine Reise zum Schreiben auf dem schwierigstmöglichen Weg. "Ich war ein Französisch-Lehrer, der Verben unterrichten musste. Irgendwann hatte ich die Nase voll und sagte: Ich kann das nicht für den Rest meines Lebens machen." Nachdem er seine Stelle aufgab und von seiner verstorbenen Mutter etwas Geld geerbt hatte, verbrachte Castro zwei Jahre damit, einen Roman über Chinesen zu schreiben, die 1850 während des Goldrausches nach Australien gingen. Sein Roman war zwar kein kommerzieller Erfolg, doch gewann er mit ihm den australischen Vogel-Literaturwettbewerb.
Seither hat er acht weitere Romane geschrieben. Darunter auch die Bücher "Double-Wolf" und "Shanghai Dancing", welche beide mehrere Preise gewannen. Daneben veröffentlichte er auch einen Band mit Essays über das Schreiben und über Kultur. In seinem jüngsten Buch "The Bath Fugues" verwebt er drei Geschichten, die sich um einen alternden Kunstfälscher, einen portugiesischen Richter und Opium süchtigen Kunstsammler und um einen Arzt drehen. "Bei der zweiten Figur handelt es sich tatsächlich um eine historische Person: Ein portugiesischer Dichter, der in den 1920er-Jahren in Macao lebte. Er war ein Richter, der nach Macao kam, um über die Chinesen nach portugiesischem Recht zu richten." Doch Castro wollte keine fiktive Biographie zu dieser Person schreiben. "Also gab ich ihm einen anderen Namen und sagte mir: Die beiden anderen Geschichten sollen ihn bei dem stören, was er tun will."
Anfang dieses Jahres war "Shanghai Dancing" von Professor Wang Guanglin, Direktor des Zentrums für Australien-Studien am Shanghaier Institut für Außenhandel, als Teil eines australischen Literatur-Übersetzungsprojekts ins Chinesische übersetzt worden.
Quelle: China Daily
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