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21. 06. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die erste permanente Ausstellung mit 97 Fresken aus der Tang-Dynastie wurde am 20. Juni im historischen Museum von Shaanxi eröffnet. Tang-Wandmalereien sind in rund hundert alten Gräbern rund um Xi'an entdeckt worden. Allerdings sind nur noch wenige von ihnen in einem guten Zustand.
In diesem Bild, das bald im historischen Museum von Shaanxi zu sehen ist, werden Mägde abgebildet. [Foto/China Daily]
Rund 400 Wandmalereien in verschiedenen Formen und Größen sind seit 1952 in 26 alten Gräbern entdeckt und für einen besseren Schutz ausgegraben worden. Einige der Fresken waren bereits in den 1990er-Jahren im Ausland zu sehen gewesen, eine weitere Wandmalerei war bei der Shanghaier Expo 2010 gezeigt worden. Doch der Großteil der Ausstellung ist zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich, sagte der Museumsdirektor Cheng Jianzheng. "Dies ist weltweit das erste Mal, dass eine so umfassende Schau zu den Wandmalereien aus der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) ermöglicht wurde", so Cheng. "Dadurch ist zweifellos eine weitere wichtige touristische Attraktion in der Gegend der Terrakotta-Krieger entstanden."
Wandmalereien haben im kaiserlichen China eine lange Geschichte, sagte der Wissenschaftler Zhou Tianyou, der zuvor das Museum geleitet hatte. Die frühesten Grabfresken stammen aus der Zeit der Zhou-Periode (11. Jahrhundert v. Chr. bis 771 v. Chr.). Insbesondere in der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) machte die Kunstform bemerkenswerte Fortschritte. Ihren ersten Höhepunkt in Stil, Technik und Thematik erreichte sie in der Tang-Dynastie, als China vereint war und deswegen wirtschaftlicher Wohlstand und kulturellen Fortschritt genießen konnte, so Zhou. Zugleich sei das Land zu jenem Zeitpunkt gegenüber fremden Kulturen verstärkt offen gewesen.
In der Tang-Zeit waren Wandmalereien in den kaiserlichen Palästen, den Wohnungen von hochrangigen Beamten und in buddhistischen und taoistischen Tempeln und Höhlen an der Tagesordnung. Auf Grund des Glaubens an ein Leben nach dem Tod wurden die Gräber in einer ähnlichen Weise gebaut wie die Wohnhäuser und mit zahlreichen nützlichen Dingen ausgestattet. Die Wandmalereien in der Grabkammern nahmen Szenen aus dem Leben der Verstorbenen auf. "Die Gemälde zeigen das soziale und private Leben der Menschen aus der Tang-Dynastie auf vielfältige Weise", erläuterte Zhou.
Viele Wandmalereien schildern Themen wie Fabelwesen - vor allem Drachen. Oft sind auch Prozessionen der Ehrengarde, Mägde, Architekten und ausländische Diplomaten dargestellt. Szenen von Festen oder der Jagd sind ebenfalls nicht selten. Das bekannteste Fresko zeigt beispielsweise eine Art Polo-Spiel, das unter den Aristokraten der Tang-Dynastie sehr populär war. Die Fresken, die vom Mausoleum des Prinzen Zhanghuai stammen, sind unter den Gräbern in Shaanxi die am besten erhaltenen, sagte der Forscher Zhang Mingqia.
Da nur wenige Gemälde auf Papier oder Seide aus der Zeit überlebt haben, geben die in den alten Gräbern gefundenen Wandmalereien unschätzbare Einblicke in eine der glorreichsten Epochen der chinesischen Geschichte, sagt Forscher Zhou Tianyou. Eine Zeit, in der ein allgemeiner Wohlstand erreicht werden konnte.
Die Ausstellung fand im Keller des Museums in einer Halle Platz, die eben erst fertig gestellt worden war. Die Räumlichkeiten bedecken seine Fläche von 3400 Quadratmeter und sind mit moderner Lichttechnik und Überwachungsanlagen ausgerüstet. Bezahlt wurde der Bau gemeinsam von der chinesischen und der italienischen Regierung. Die Exponate werden in speziellen Vitrinen aufbewahrt, die eine konstante Temperatur von 18 bis 20 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 55 bis 60 Prozent garantieren, da Schwankungen die Artefakte beschädigen könnten.
Damit Besucher die alten Gemälde sehen können, müssen sie eine Tour reservieren. Der Eintritt kostet 300 Yuan. Wer interessiert ist, kann im angegliederten Museumsshop auch zahlreiche Souvenirs kaufen.
Quelle: China Daily
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