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05. 07. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Arthaus-Komödie The Piano in a Factory kommt in Kürze in die Kinos

Schlagwörter: Elternliebe, Filmmarkt

Die Handlung von The Piano in a Factory ist schnell zusammengefasst: Ein Vater stellt ein Klavier aus Stahl her, um seine Tochter gegen seine Ehefrau für sich zu gewinnen. Der Film mit dem Thema Elternliebe und Freundschaft ist amüsant und herzlich, doch es war weder einfach noch amüsant, ihn zu produzieren.

Der chinesische Filmmarkt lässt, auch wenn die Kinoeinnahmen seit 2003 um 35 Prozent wachsen, inmitten von chinesischen Filmen und Hollywood-Filmen nur wenig Raum für Kunstfilme. Wenn auch der Film verschiedene Preise bekommen hat, unter anderem den für den besten Schauspieler beim Tokyoter Internationalen Filmfestival 2010 und vier große Auszeichnungen bei den China Movie Channel Media Awards 2011, bleiben seine Aussichten für die Kinoeinnahmen ungewiss. Er wird zur gleichen Zeit in die Kinos kommen wie der mit einem 108-köpfigen Staraufgebot aufwartende Film "Beginning of the Great Revival" und der Hollywood-Film "Transformers 3".

Doch trotz all der Schwierigkeiten zeigt sich Regisseur Zhang Meng optimistisch und findet, dass er Glück hat: "Zumindest handelt es sich bei der Story um etwas, dass ich unbedingt verfilmen wollte", so der 36-Jährige. Es geht um eine Gruppe von Fabrikarbeitern, die von Hauptdarsteller Chen Guilin angeführt wird, dessen Noch-Ehefrau die Scheidung will. Ihre gemeinsame Tochter, eine Musikliebhaberin, sagt, sie wolle zu dem gehen, der ihr ein Klavier gibt. Da sie arm sind, verwenden Chen und seine Freunde das Holz eines abgerissenen Gebäudes und verschrottetes Metall von einer nahe gelegenen Fabrik, um ein Klavier aus Stahl herzustellen.

Die Geschichte von Fabrikarbeitern in Nordostchina, dem früheren Industriezentrum Chinas, zu erzählen, in dem der Regisseur aufgewachsen ist, war Zhangs ursprüngliche Idee. "Die Fabrikzonen in vielen nordostchinesischen Städten, die ihre besten Zeiten hinter sich haben, sind der Immobilienentwicklung gewichen", so er.

Als er 1999 in seine Heimatstadt Tieling in der Provinz Liaoning zurückkehrte, nachdem er an der Beijinger Central Academy of Drama seinen Abschluss gemacht hatte, fand er entlassene Arbeiter vor, die kleine Läden in einem Markt eröffnet hatten und dort Stahlprodukte verkauften. "Sie müssen verwirrt über die sozialen Veränderungen gewesen sein, aber sie haben mit Optimismus nach vorn geblickt und auf das aufgebaut, was sie während ihres Fabriklebens gelernt hatten", so Zhang. Auf derselben Reise entdeckte er ein abgewracktes Klavier auf einer verlassenen Bühne einer Theatertruppe. Ihm wurde erzählt, dass sein Vater und einige Kollegen der Truppe das Klavier selbst gemacht hatten. Schon hatte er seine Story.

China Film Pitch and Catch, ein Programm auf dem Shanghaier Internationalen Film-Festival, das neue Filmproduzenten fördert, griff die Komödie auf. Im Jahr 2009 wurden Zhang 300.000 Yuan, umgerechnet 46.408 US-Dollar, angeboten. Bis April 2010 hatte er eine Million Yuan zusammen, und zwar mit Hilfe seines Freundes Gwak Jae-Yong, einem südkoreanischen Produzenten. Zwar waren fünf Millionen Yuan notwendig, um den Film fertigzustellen, doch er beschloss, einfach mit dem Filmen zu beginnen, da er Angst hatte, dass das Geld vom Shanghaier Festival sonst verfalle.

Die erste "Finanzkrise" kam schon 20 Tage später. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch ein Budget von 47 Yuan übrig. Qin Hailu, die Hauptdarstellerin des Films, half ihm. Qin war in dem Arthausfilm Durian Durian zum Ruhm gelangt, der ihr den Preis als beste Darstellerin bei den Golden Horse Awards 2001 in Taiwan einbrachte. Sie bot an, ohne Bezahlung zu arbeiten und unterstütze die Nachbearbeitung des Films. "Ich bin seit zehn Jahren in dem Beruf", so Qin. "Ich weiß, was ein guter Film ist."

Zu ihrer Freude erntete der Film sehr gute Kritiken. Regisseur John Woo beschrieb den Film als "gefühlvolle und berührende Komödie". "Zhang Meng hat mich mit seinem originellen und kreativen Ansatz, der echt perfekt war, überrascht", meinte er nachdem er den Film gesehen hatte. Der Film kommt am 15. Juli in die Kinos.

Quelle: China Daily

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