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15. 07. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Cao Ying und Ren Bin, Beijing
Gute drei Monate hat das Publikum auf die 2. Veranstaltungsreihe "Aufklärung im Dialog" gewartet, die am Donnerstag im chinesischen Nationalmuseum stattfand. Zum Thema "Aufklärung der Kunst" kamen die deutschen und die chinesischen ins Gespräch.
Die deutschen und chinesischen Künstler im Dialog über "Aufklärung und Kunst": (von links nach rechts) Michael Kahn-Ackermann (ehemaliger Leiter des Goethe-Instituts China), Prof. Dr. Jeong-hee Lee-Kalisch, Dr. Joachim Kaak, Pan Gongkai, Prof. Dr. Zhu Qingsheng, Chen Lüsheng (Vizedirektor des chinesischen Nationalmuseums)
Joachim Kaak, Kurator der Neuen Pinakothek, erklärte in seiner Rede zunächst den Begriff der Aufklärung sowie die Beziehung zwischen Kunst und Aufklärung mit Beispielen von einigen Malereien. Er meinte, dass die beiden Begriffe in unterschiedlichen Kontexten auch unterschiedlich definiert und rezipiert würden, was sich auch in der danach folgenden Podiumsdiskussion widergespiegelt habe, so Kaak.
Ein anderer Referent Pan Gongkai, Präsident der Zentralen Hochschule für Bildende Kunst, stellte den historischen Hintergrund der Einführung von Aufklärung im Reich der Mitte dar. Er bekräftigte, dass China am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts von den Kolonialmächten besetzt wurde, sodass die Künstler versucht hätten, mit westlichen Gedanken, hier mit der Strömung Aufklärung gemeint, die chinesische Nation zu retten.
Für die chinesische Kunst im 20. Jahrhundert fasste er vier Ansätze zusammen: Intellektuelle wie Huang Binghong hätten auf Traditionen Chinas berufen und sich gegen die Aufklärungsströmung aus dem Westen gewehrt; andere wie Kang Youwei hätten für die Aufnahme westlicher Gedanken und damit Verbesserung der chinesischen Kunst plädiert; weitere Künstler wie Xu Beihong hätten eine Verschmelzung chinesischer und westlicher Kunst als die beste Lösung betrachtet; und die vierte Auffassung besagte, dass Kunst dem Volk dienen solle, so der chinesische Maler.
Anders als Pan wurde der Begriff Aufklärung von Jeong-hee Lee-Kalisch, Professorin für Ostasiatische Geschichte am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, im weiteren Sinne verstanden. Sie meinte, dass die Chinesen in der alten Zeit schon aufgeklärt wurden. Als Beispiele nannte sie einige literarische Werke und Repräsentanten traditioneller chinesischer Malerei, die bereits den Wunsch der Künstler nach der Freiheit des Individuums zeigten. Die Aufklärung sei ein "dynamischer Prozess", sagte die in Deutschland aufgewachsene Südkoreanerin. Die Aufklärungsphase, wie sie von Pan erläutert worden wäre, sei ein Teil des Prozesses. Sie fügte hinzu, dass wir auch derweil noch "in diesem Prozess" seien.
Für den Direktor des Han-Art-Instituts an der Peking-Universität, Zhu Qingsheng, sei die Ausstellung im Bezug auf die Akzeptanz chinesischer Zuschauer fraglich, sagte der Gegenwartskünstler und Kunsttheoretiker. Seiner Meinung nach präsentiere diese Ausstellung eher eine Art der Kunst im deutschen Sinne. Im verschiedenen Kontext mit verschiedenen Traditionen werden Kunst und deren Funktionen unterschiedlich verstanden und rezipiert, so Zhu. Die gleiche Meinung vertrat auch Lee-Kalisch in ihrer Erläuterung.
Nach dem Dialog sagte Kaak, er fände es interessant, bei dieser Gelegenheit über "Aufklärung", den Gegenstand des Forums, unterschiedliche Positionen zu hören. "Wenn man die Erfahrungen, die Europa und China mit Aufklärung gemacht haben, darstellen möchte, dann kann man Gemeinsamkeiten, Unterschiede und auch Notwendigkeiten entdecken, um weitere Ausstellungen zu veranstalten", so der Kurator der Ausstellung gegenüber China.org.cn
Quelle: german.china.org.cn
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