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29. 08. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Internetnutzer unterstützen Kaligraphie-Kurse

Schlagwörter: Kaligraphie , Computertastatur

Die jüngste Order des Erziehungsministeriums, die den Grundschulen vorschreibt, die Kaligraphie starker zu fördern, hat eine breite Diskussion ausgelöst. Viele befürchten, dass der häufige Gebrauch der Computertastatur die Handschrift der Kinder beeinträchtigt.

Laut einer Mitteilung, welche das Erziehungsministerium am Freitag auf seiner Internetseite veröffentlichte, sollen ältere Grundschüler jede Woche eine Stunde Kalligraphie-Unterricht erhalten. In Gymnasien soll Kalligraphie als Wahlfach angeboten werden. Diese Mitteilung war auf Weibo, dem chinesischen Twitter, das meist diskutierte Thema. Bis Sonntagmorgen stimmten 88 Prozent der 9.069 Internet-Nutzer, die an einer Umfrage zum Thema teilnahmen, der Ansicht zu, dass Kaligraphie als ein Pflichtfach eingeführt werden soll.

Die Unterstützer betonten häufig, dass die Kalligraphie die Schülerinnen und Schüler mit der traditionellen chinesischen Ästhetik in Berührung bringen würde. Andere betonten, dass ihre Handschrift aus einem Mangel an Übung seit der Kindheit gelitten habe. Die meisten waren allerdings über einen allgemeinen Niedergang der Kalligraphie besorgt, zumal diese eine der Grundlagen der chinesischen Kultur darstellt.

Der Microblogger Guchengzhongsheng schrieb: "China hätte schon vor langer Zeit die Kaligrafie in der Schule als ein Pflichtfach einführen sollen. Nun besteht die Gefahr, dass unsere Generation die tausend Jahre alte künstlerische Praxis vergisst." Ein anderer Blogger mit dem Nutzernamen Lewale schrieb: "Ich unterstütze diese Politik nachdrücklich. Wegen der weitverbreiteten Nutzung von Computern fällt es selbst gut gebildeten Chinesen oft schwer, schöne Zeichen zu schreiben. Chinesen sollten von ihrer Kindheit an ihre Handschrift immer weiterentwickeln."

Es gab allerdings auch kritischere Stimmen. Einige verurteilten den Zwang, während andere darauf hinwiesen, dass die Schüler bereits jetzt überlastet seien und weiterer Druck nicht förderlich sei. Der Microblogger Hanchuangjianyue schrieb, dass Kaligraphie eine Kunstform sei, deren Verwirklichung von den Fähigkeiten der verschiedenen Menschen abhängt. Sie könne nicht einfach "am Fließband" beigebracht werden.

Die meisten der Befragten drückten jedoch Bedenken aus, dass in einem Bildungssystem, in dem die Schüler zahlreiche Prüfungen ablegen müssen, um an gute Schulen gehen zu können, ein obligatorischer Kalligraphie-Kurs die Schüler überlasten würde.

Laut der Order des Bildungsministeriums haben die Kurse das Ziel, den Studenten beizubringen, wie man die Standardzeichen auf eine richtige Weise schreibt. Schüler in höheren Klassen sollten auch lernen, die Arbeit der alten Kalligraphen zu schätzen. Regionen mit einem weiter fortgeschrittenen Bildungssystem sollten bereits im September mit den Kursen anfangen. Der Rest im kommenden Herbstsemester.

Quelle: german.china.org.cn

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