Die chinesische Fernseh-Aufsichtsbehörde begrenzt die Zahl an Unterhaltungsprogrammen, darunter Reality-TV-Sendungen, auf Satellitensendern ab Anfang 2012. Alle 34 Satellitenkanäle in China werden auf zwei solcher Programme pro Woche beschränkt, heißt es in einer Stellungnahme, die am Dienstag von der Staatlichen Verwaltung für Radio, Film und Fernesehen (SARFT) veröffentlicht wurde. Unter der neuen Regelung kann ein Sender auch maximal 90 Minuten Unterhaltung pro Tag zwischen 19 Uhr 30 und 22 Uhr ausstrahlen.

Der Beschluss ist die neueste Maßnahme zur Begrenzung von Fernsehsendungen mit "zu viel Unterhaltung und zu wenig Stil", besagt die Stellungahme. Gemeint sind unter anderem Kuppel-Sendungen, Talent-Wettbewerbe, Talk-Shows und Reality-Shows.

Die Aufsichtsbehörde wird außerdem die Gesamtzahl an Unterhaltungssendungen landesweit kontrollieren. Zur Hauptsendezeit dürfen die 34 Sender nur pro Tag neun Unterhaltungsprogramme zeigen, so die Stellungnahme. Die Sender sollen dafür die Zahl an neuen Programmen, Bildungsprogrammen und Dokumentationen steigern.

Wenn alle neuen Regelungen am 1. Januar in Kraft treten, müssen die Sender mindestens zwei Stunden neue Programme zwischen 18 Uhr und 23 Uhr 30 ausstrahlen. Jeder Sender muss außerdem ein Programm machen, dass traditionelle und sozialistische Werte fördert. Viele Sender strahlen bereits solche Programme aus.

Sender dürfen keine Entscheidungen mehr aufgrund von reinen Zuschauerzahlen treffen und müssen größeres Augenmerk auf soziale Werte legen. Die SARFT erlegt den Sendern auf, ein umfassendes System aufzustellen, um sowohl soziale wie auch ökonomische Werte zu berücksichtigen.

Laut der Stellungnahme hat die SARFT ihre Provinzabteilungen beauftragt, Sonderteams zur Aufsicht von Satellitensendern aufzustellen, um die Umsetzung der neuen Regelungen zu kontrollieren. Sie warnt, dass eine Verletzung der Regelungen harte Strafen von Verwarnungen bis hin zu Sendeverboten zur Folge habe.