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01. 11. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
US-amerikanischer Popstar Michael Jackson sang "We are the World" bei den "World Music Awards" auf "Earl's Court" in London am 15. November 2006.
Michael Jackson hat sich wahrscheinlich die tödliche Dosis Schlafmittel selbst gegeben, sagte ein führender Anästhesiologe am Freitag beim Verfahren gegen Conrad Murray. Dem Leibarzt des Kings of Pop wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Paul White, der als letzter Zeuge für die Verteidigung in den Zeugenstand trat, sprach über die Ergebnisse von Stefen Shafer, einem der wichtigsten Zeugen der Staatsanwaltschaft. Shafer glaubte, dass Jackson starb, weil ihm Propofol verabreicht worden war. White erklärte den Geschworenen, die aus sieben Männern und fünf Frauen bestehen, dass er auf Grund der Indizien am Tatort und der Aussagen von Murray davon ausgeht, dass sich Jackson die tödliche Dosis des starken Schlafmittels von 25 Milligramm selbst verabreicht hatte. Murray hatte ihm weniger als eine Stunde zuvor eine kleine, nicht tödliche Menge gespritzt. "Sie glauben also, dass es zwischen 11.30 und 12 Uhr eine Selbstmedikation mit Propofol gab?", fragte der Verteidiger Michael Flanagan. "Ja, meiner Einschätzung nach", antwortete White.
White, einer der ersten US-Wissenschaftler, die Propofol eingehend untersucht haben, widersprach Shafers Schluss, dass Murray Jackson im Verlaufe des Morgens des 25. Juni neun Spritzen mit 4 Milligramm Lorazepam gegeben habe und dass diese "enormen" Mengen jeden zum Schlafen gebracht oder getötet hätten. Er beschrieb deswegen ein seiner Ansicht nach realistischeres Szenario: Der Superstar nahm in der Nacht vor seinem Tod acht Pillen mit jeweils zwei Milligramm Wirkstoff. Dabei habe er jeweils zwei bis drei Pillen auf einmal genommen.
In seiner eigenen Simulation der Wirkung von Propofol zeigte White, dass es für Jackson leicht und sicher gewesen wäre, mit dem starken Medikament umzugehen, wenn er es sich gespritzt hätte. Allerdings bestritt White nicht, was Shafer und andere Experten sagten: Selbst wenn sich die Pop-Ikone das Medikament selbst verabreicht hätte, ist Murray noch immer für den Tod verantwortlich, da er das Schlafmittel unbeaufsichtigt liegen ließ. White muss am Montag noch einmal für ein Kreuzverhör in den Zeugenstand treten.
Whites Aussage zeigt, dass die Verteidigung zwar zugeben will, dass Murray Fehler begangen hat, dass er jedoch nicht direkt für Jacksons Tod verantwortlich ist. Die Anklage hingegen will beweisen, dass der 58-jährige Arzt den Sänger nicht sachgemäß betreut hat, nachdem er ihm die tödliche Menge Propofol verabreicht hat. Sie behauptet, dass der Kardiologe "wiederholt grob fahrlässig gehandelt und wiederholt seinen Patienten Michael Jackson nicht angemessen betreut" hat. Es seien Murray "wiederholte Inkompetenz und sein unfähiges Vorgehen gewesen, welche zu Jacksons Tod am 25. Juni 2009 geführt haben."
Murrays Anwalt betonte, dass der Arzt die Aufgabe hatte, Jackson von den Schlafmitteln zu entwöhnen. Murray hatte diese Aufgabe nur gerade zwei Monate vor Jacksons Tod übernommen. Murray, der gegen eine Kaution von 75.000 US-Dollar (53.515,6 Euro) freigelassen wurde, muss im Falle einer Verurteilung mit einer Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren und dem Verlust seiner Ärztelizens rechnen.
Quelle: german.china.org.cn
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