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02. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Biografie über Steve Jobs

Schlagwörter: "Steve Jobs" Isaacson Chronik Apple Biografie Macintosh iPod iPhone iPad

"Steve Jobs" von Walter Isaacson ist ohne die rosarote Brille verfasst, durch die so oft gesehen wird, wenn eine Ikone verfrüht verstirbt. Im Gegenteil bringt das Portrait etwas viel Wertvolleres ans Licht: Die Chronik eines komplexen, frechen Genies, das verrückt genug war, zu glauben, dass es die Welt verändern könnte – und getan hat.

Mittels beispielslosem Zugang zu Jobs mit über 40 Unterhaltungen, darunter eine lange Sitzung im Wohnzimmer des Apple-Mitbegründers, Ausflügen in die Kindheit von Jobs und Besuchen im geheimnisvollen Hauptsitz der Firma nimmt Isaacson den Leser mit auf eine Reise, von der nur wenige die Chance haben, sie zu machen.

Das Buch ist nach dem Tod von Steve Jobs am 5. Oktober im Alter von 56 Jahren die erste und einzige autorisierte Biografie über den bekanntermaßen privaten Jobs und infolgedessen über die gleichermaßen geheimnisvolle Firma Apple. Mittels Apple erreichte Jobs Durchschnittsmenschen in der Computer-Ära, indem er den Macintosh entwarf. Er veränderte den Kurs der Musik, der Computeranimation und der Handy-Industrie und erreichte unzählige Personen mit dem Entwurf des iPod, des iPhone und des iPad, Pixar und iTunes.

Seine Biografie dient insofern als Chronik von Silicon Valley, der Technologie von Ende des 20. bis Anfang des 21. Jahrhunderts. Für die Generation, die in einer Welt aufwächst, in der Computer die Norm sind, Smartphones wie die dritte Hand sind und Musik eher aus dem Internet als von CD-Shops kommt, ist "Steve Jobs" etwas, das man lesen muss.

Isaacson, zu dessen anderen Büchern Biografien von Albert Einstein, Benjamin Franklin und Henry Kissinger gehören, verwendet Anekdoten von Freunden, Familie, Kollegen und Widersachern von Jobs, um dessen Leben zu illustrieren. Jobs verleugnete als er jung war jahrelang seine zur Adoption freigegeben Tochter Lisa. In den 1960er Jahren fand er das, was irgendwann das wertgrößte Unternehmen der Welt werden würde. Jobs, stark beeinflusst von der Lehre des Zen-Buddhismus, hatte Probleme, innere Ruhe in das Unternehmen zu bringen und war aufgebracht über Leute, die nicht seinen Erwartungen entsprachen.

Doch es sind gerade diese Gegensätze, die den Apple-Magier menschlich machen. Und es ist seine verblüffende Fähigkeit, Kunst und Technologie zu kombinieren, Design und Technik, Schönheit und Funktion, die es ihm ermöglicht hat, den Macintosh, den iPod, das iPhone und das iPad in die Hände von Millionen von Menschen zu bringen, die gar nicht gewusst hatten, dass sie diese Dinge gebraucht hatten. Jobs hat unsere Beziehung zur Technologie verändert, denn er wusste um Menschlichkeit wie auch um Computerchips und Interfaces.

"Ich bin einer der Wenigen, die wissen, dass Technologie auch Intuition und Kreativität braucht, und dass die Produktion von etwas Künstlerischem echte Disziplin benötigt", so Jobs gegenüber Isaacson in einer der längeren Passagen in dem Buch, die Zitate von ihm enthalten. Diese längeren Interviewauszüge machen das Buch äußerst spannend. In ihnen bietet Jobs eloquente, unentschuldigende Erklärungen dafür, warum er so handelte wie er handelte, und was in seinem Kopf vorging, wenn er Entscheidungen bei Apple und im eigenen Leben machte. Es sind Passagen, die die Schaffung des Apple-Computers, des Macintosh und der i-Geräte in Jobs' späteren Jahren im Detail ausführen.

Doch es sind die intimeren Kapitel mit Jobs' persönlicher Seite mit all seinen Fehlern und Verrücktheiten, die einen tiefen Eindruck hinterlassen. Es gibt auch Humor, insbesondere am Anfang, wenn Isaacson Jobs' Mangel an persönlicher Hygiene oder den barfüßigen Hippie beschreibt, der ein Unternehmen leitet. Kurz gesagt ist es ein reichhaltiges Portrait von einem der größten Genies unserer Generation.

Quelle: german.china.org.cn

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