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02. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nachfahren chinesischer Seefahrer in Kenia?

Schlagwörter: Kenia Matrose Insel Relikte Archäologie

"Als die Flotte des berühmten chinesischen Admirals Zheng He an dem Lamu Archipel in Kenia vorbei fuhr, sank dort eines der Schiffe. Ein Teil der Matrosen musste dort bleiben und ihre Nachfahren leben bis heute noch in einem Dorf auf einer Insel." So lautet eine gängige Sage in Kenia und Südostasien. Ist es aber tatsächlich so? Mit dieser Frage im Gepäck ist eine Gruppe chinesischer Archäologen im letzten Jahr nach Kenia in See gestochen. Dort haben sie nicht nur ihren kenianischen Kollegen dabei geholfen, kulturelle Relikte sowie Ruinen unter Wasser und auf dem Land zu entdecken und zu erforschen, sondern sie versuchten auch, die obengenannte historische Frage zu beantworten. Nun kündigten die chinesischen Archäologen an, dass sie nach mehreren Untersuchungen im ersten Jahr der chinesisch-kenianischen Zusammenarbeit noch keine Spuren von untergegangenenen Schiffen der Flotte von Zheng He gefunden haben. Im November werden sie wieder nach Kenia, um weitere Unterwasserstudien und Archäologieprojekte durchzuführen.

Die Sage über den Schiffsuntergang im Gebiet des Lamu Archipels besagt, dass die überlebenden Matrosen auf einer Insel angespühlt wurden. Angeblich lehrten sie die Einheimischen, das Feld zu bestellen und mit Netzen zu fischen. Dann blieben sie dort und heirateten die Einheimischen, so dass ihre Nachfahren bis heute noch dort leben. Selbst 2005 kam noch ein Mädchen aus dem Lamu Archipel nach China, um nach seinen "Wurzeln" zu suchen. Das kenianische Mädchen behauptete, dass sie ein Nachfahre eines der Matrosen von Zheng Hes Flotte sei. Dies hat der Direktor des Nationalen Museums Kenia bestätigt. Er sagte, dass es im Gebiet des Lamu Archipels tatsächlich Dörfer gibt, in denen chinesische traditionelle Bräuche beibehalten werden.

Dennoch stellte ein chinesischer Archäologe nach den Feldforschungen im letzten Jahr fest, dass für die tatsächliche Existenz von Nachfahren chinesischer Seeleute im Gebiet des Lamu Archipels noch wissenschaftliche Beweise fehlen. Ihm zufolge sehen die Einheimischen wie Chinesen aus und es wurde dort in der Ruine auch chinesisches Porzellan entdeckt. Dies könne aber noch nicht als Beweis gelten. Ganz wichtig sei, dass die chinesischen Archäologen in den Gewässern rund um das Dorf bisher keine Spuren eines untergegangenen Schiffes der Zheng He-Flotte entdecken konnten.

Die chinesischen Archäologen wollen im November wieder nach Kenia fahren und ihre archäologische Arbeit unter Wasser fortsetzen. Obwohl die Such nach versunkenen Schiffen der Flotte Zheng Hes diesmal eigentlich nicht den Arbeitsschwerpunkt darstellt, wird sich die Arbeit der Forschergruppe auf zwei Inseln des Lamu Archipels konzentrieren. Dort werden die Geschichten über Zheng Hes Flotte verbreitet. Die Forscher hoffen, das Rätsel auf dieser Reise lösen zu können.

Quelle: german.china.org.cn

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