Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
08. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hoffnungsschimmer für vom Verschwinden bedrohtes Schattenspiel

Schlagwörter: Schattenspiel ,Lederpuppe,Kunst,Kulturerbe

Mu Yuqin sieht sich entspannt an, wie eine Lederpuppe, sorgfältig geführt von vier jungen Schattenspielern, tanzt. Allerdings waren die Zeiten seltener härter für Mu und die Schattenspielgruppe, die sie leitet, denn ein Mangel an jungen Künstlern und ein immer kleineres Publikum lassen die Kunstform seit den 1980er Jahren immer weiter in den Hintergrund rücken.

Das Schattenspiel geht auf die Zeit vor über tausend Jahren zurück. Es werden kompliziert gefertigte Lederpuppen verwendet, die hinter einer durchscheinenden Leinwand geführt werden, so dass deren Schatten lebendig werden, und daher auch der Name der Kunst.

Mu leitet eine Schattenspielgruppe, die zum Harbin Children's Art Theater in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang gehört. Ihre Gruppe gehört zur Schattenspielgruppe Longjiang, die ihren Ursprung in der Qing-Dynastie (1644-1911) hat und Elemente aus nordöstlicher Volksmusik und Opern verwendet.

Als eine der drei großen Schulen dieser Kunstform hebt sich die Longjiang-Schule darin ab, wie sie Schauspielen und Singen kombiniert. Die Schule hatte ihre Blütezeit in den 1960er Jahren, doch geriet Ende der 1980er Jahre in Probleme, als die Politik der Reform und Öffnung der Öffentlichkeit Zugang zu mehr Arten der Unterhaltung bot.

Die Gruppe musste ihre Musikbegleitung entlassen, um Kosten zu reduzieren, und verwendet nun stattdessen aufgenommene Musik – ein Resultat von immer geringeren Einnahmen aufgrund von schwindendem Publikum. Mu's Gruppe beschloss, weniger Gesang in die Vorführungen einzubringen, um mehr jüngeres Publikum zu gewinnen, schließlich sind jüngere Leute weniger Fans von altmodischen Versen und der Musik, die oft bei Schattenspielen verwendet wird.

Diese Änderungen haben es Mu's Gruppe ermöglicht, sich ein wenig länger über Wasser zu halten, doch haben auch dazu geführt, dass die Kunstform einiges an ihrer Essenz verliert, so Mu. Allerdings hat Mu Hoffnung in die Zukunft ihres Berufs, denn die Regierung versucht seit den vergangenen Jahren, Formen des immateriellen Kulturerbes zu schützen. Die chinesische Regierung veröffentlichte ihre erste landesweite Liste immaterieller Kulturgüter 2006 und setzte ein Gesetz zum Schutz derselben im Juni dieses Jahres in Kraft.

Die Longjiang-Schule wurde als eine Form des provinziellen immateriellen Kulturerbes 2007 in die Liste aufgenommen. Sie wurde im Mai dieses Jahres auf die landesweite Liste immaterieller Kulturgüter gesetzt, und Mu's Gruppe als Erbe der traditionellen Kunstformen benannt, wodurch die Gruppe politische und finanzielle Unterstützung von der Regierung bekommt.

Die Gruppe plant, neue Musikinstrumente zu kaufen und Musiker für die Begleitung ihres Schattenspiels zu suchen, erklärt Zhao Guozhong, Präsident des Harbin Children's Art Theaters. "Wir wollen versuchen, die ursprüngliche Essenz des Longjiang-Schattenspiels durch die Leitung einer älteren Generation an Künstlern wiederherzustellen. Traditionen dürfen nicht verloren gehen", so Zhao.

Die Gruppe ist dabei, mehr lokale Künstler einzustellen und plant, 12 junge Künstler an Schulen in Shanghai zur professionellen Ausbildung zu schicken, so Zhao. Künstler, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren sind, sind in den vergangenen Jahren zum Rückgrat der 13-köpfigen Gruppe geworden. "Wir sollten die Traditionen im Hinterkopf behalten und uns gleichzeitig auf das Publikum einstellen. Das ist der Grund, aus dem wir auf die Liste der immateriellen Kulturgüter kommen wollten. Wir werden die 'Sünder der Geschichte', wenn wir keine Maßnahmen zur Erhaltung unserer traditionellen Kunst ergreifen", so Xue Zhaoping, ein Mitglied der Gruppe.

Quelle: german.china.org.cn

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr