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08. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Traditioneller tibetischer Schmuck vom Verschwinden bedroht Video

Schlagwörter: Tibet Schmuck Handwerk Souvenir Tradition

Schmuck war immer schon äußerst wichtig für die Tibeter. Besonders beliebt ist Silber. Tibeter glauben, dass das Tragen von Silber sie vor bösen Geistern bewahrt und sogar helfen kann, Krankheiten zu heilen. Allerdings haben Silberschmiede in Tibet kaum noch eine Chance, denn Juweliere fertigen ihren Schmuck mit der Maschine an – trotzdem sind die lokalen Bewohner immer noch stolz darauf, ein Symbol ihres Erbes zu tragen.

Schmuck war immer schon äußerst wichtig für die Tibeter. Besonders beliebt ist Silber.

Man Ta und ihre Tochter, Zhuo Ma, sind stolz auf ihr Silber und tragen den Schmuck selbst im Alltag, zum Beispiel beim Kochen. Man Ta war 17 Jahre alt, als ihre Mutter ihr den Schmuck gab. Es waren Ketten, Ohrringe, Gürtel und unterschiedlicher Kopfschmuck, den sie bekam. Sie ist stolz, den Schmuck zu tragen. Man Ta erzählt: "Wir sind sehr stolz auf unsere Kultur. Wir sind der Ansicht, dass unsere Kleidung und unser Schmuck der beste ist und schönste ist. Wir tragen ihn, um den Leuten zu sagen: 'Ich bin ein Tibeter'."

Doch Leute, die die Silberstücke auf traditionelle Weise herstellen, werden immer seltener. Dorje Zhu ist unter diesen wenigen. Er arbeitet in der nördlichen Region der Provinz Sichuan in Südwestchina. Der 37-Jährige erlernte das Handwerk von einem der älteren Kunsthandwerker, die es noch praktizierten. Mittlerweile ist er der einzige Silberschmied im Tal Shang Si Zhai und der nahe gelegenen Region Jiuzhaigou.

Dorje Zhu erzählt: "Es gab einen Silberschmiedmeister, aber ist verstorben. Er war mein Lehrer. Von ihm habe ich meine ganzen Fähigkeiten erworben. Ich bin für eine Weile nach Qinghai gegangen, um von den Leuten dort zu lernen, wie man Silber anfertigt. Daher bin ich hier in Jiuzhaigou zurzeit der einzige, der in der Lage ist, das Silber auf traditionelle Weise zu fertigen."

Es dauert ungefähr drei Stunden, bis Dorje einen Ring gefertigt hat, aber aufwendigere Designs, zum Beispiel Gürtel, können einige Wochen dauern. Er verwendet Metall, das er in der Stadt kauft, eine Legierung aus Kupfer mit einem geringen Bestandteil an Silber, die stärker ist als pures Silber. Dorje erklärt, der Gehalt an Silber sei vor einigen Jahrzehnten höher gewesen, aber die Industrialisierung und die Massenproduktion von Schmuck hätten es abgewertet. "Einige Leute von außerhalb haben Maschinen eingeführt, mit denen man die Arbeit erledigt, die wir sonst mit der Hand machen. Sie können bessere Produkte als die handgemachten herstellen. Hinzu kommt, dass Handarbeit langsam ist, während die Maschinen viel schneller arbeiten."

Der Nationalpark Jiuzhaigou ist zu einer der beliebtesten Reiseziele in China geworden. Rund zwei Millionen Besucher kommen pro Jahr hierher, um die schöne Landschaft zu genießen. Wenn der Park schließt, ist es Zeit zum Souvenir-Kaufen. Dorje warnt, dass viele der Stücke, die als Souvenir verkauft werden, von großen Fabriken kommen. Und einige der Schmuckstücke sind so billig, dass der Silbergehalt fraglich ist. Es gibt auch Orte, an denen man echten, handgemachten Schmuck finden kann.

In einem Restaurant im Dorf Jiuzhaigou werden Ketten mit wertvollen Perlen und Silberschmuckstücke zum Preis von ab 800 Yuan verkauft. Der Preis mag hoch sein, aber die Händler sagen, es reflektiere die vielen Stunden Arbeit, die Kunsthandwerker wie Dorje mit der Fertigung zubringen. Es mag vielleicht sogar der Preis sein, um die Tradition am Leben zu halten.

Quelle: german.china.org.cn

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