Nachfahren des alten chinesischen Philosophen Konfuzius haben Bücher digitalisiert, die ihren Stammbaum skizzieren, der als weltgrößter gilt. Die originale Papiersammlung des Stammbaums, die Aufzeichnungen aller 83 Generationen der Nachfahren von Konfuzius mit zwei Millionen Personen beinhaltet, enthält derzeit 43.000 Seiten in 80 Büchern, aber wird auf den kleinen Finger passen, sobald sie digitalisiert ist.

Die Digitalversion beinhalte Suchfunktionen, Diagramme und analytische Funktionen, mit denen schnell demografische und andere statistische Informationen gefunden werden können, so Kong Deyong, ein Nachfahre aus der 77. Generation von Konfuzius und Chef der Zusammenstellung der Staummbaum-Bücher des Großen Denkers. Er findet, der Schritt mache es um einiges einfacher, den Stammbaum zu revidieren. "Man kann Änderungen per Computer machen und dann die auf den neuesten Stand gebrachten Versionen per Internet an die Nutzer schicken", meint er. "Außerdem stellt der Schritt sicher, dass der Stammbaum immer auf dem neuesten Stand ist." Alle neun Versionen der historischen Revisionen würden digitalisiert, und extra Versionen für die Nachfahren der Familie in Hong Kong, Taiwan, Südkorea und Japan würden ebenfalls herausgegeben, so Kong.

Programmierer hätten ein Baum-förmiges Betrachtungssystem für das Programm entworfen, so Wei Jie, der die Digitalisierung leitet. "Man muss einfach nur einen Namen im Suchfeld eingeben und schon erhält man die gesamte Hierarchie des Stammbaums", so er. "Es dauert nur eine Sekunde, um die direkten Familienmitglieder einer Person mit Nachnamen Kong sowie deren Großfamilie und Ort zu ermitteln."

Eine großangelegte Revision des Stammbaums der Familie des Konfuzius kann bis in die chinesische Ming-Dynastie (1368-1644) zurückverfolgt werden, als die Familie zustimmte, die Namensliste alle 30 Jahre zu erneuern beziehungsweise alle 60 Jahre zu überholen. Allerdings wurden aus verschiedenen Gründen die Aufzeichnungen der Familie nur fünfmal revidiert. Für die neueste Version, die erstmals ethnische Minderheiten, Frauen und ausländische Verwandte mit einschließt, wurden zehn Jahre gebraucht. Sie wurde 2009 erstellt.