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german.china.org.cn | 29. 11. 2012 |
Tai Chi ist eine der ältesten und sanftesten Formen des Kungfu in China, dessen ultimatives Ziel es ist, eine unsichtbare Harmonie zwischen dem menschlichen Körper und der Natur herzustellen.
In traditioneller chinesischer Kleidung strömen die Leute in den Zi Zhu Yuan, wörtlich der "Purple Bamboo Park", im Westen Beijings, um sich für ihre morgendlichen Fitness-Übungen einzufinden. Als Musik mit langsamem Rhythmus ertönt, heben die in einer Reihe aufgestellten Übenden langsam ein Bein an, während sie sanft ihre Hände nach außen drücken. Sie praktizieren Tai Chi, eine der ältesten und sanftesten Formen des Kungfu in China, dessen ultimatives Ziel es ist, eine unsichtbare Harmonie zwischen dem menschlichen Körper und der Natur herzustellen.
Jing Jianjun (Mitte) und seine Schüler
"Mit der Kombination traditioneller chinesischer Ästhetik, Medizin und Philosophie ist Tai Chi quasi die Praxis der Haltung einer Person dem Leben gegenüber", so Jing Jianjun, einer der 12. Nachfolger des Tai Chi im Chen-Stil, vor kurzem gegenüber China.org.cn nach seinen morgendlichen Übungen im Zi Zhu Yuan. "Wir alle sind gekennzeichnet durch Tai Chi in unserem Körper, [in Harmonie] mit vielen guten Elementen des Lebens", so er.
Tai Chi, das im Chen-Stil in Chenjiagou in der Provinz Henan seinen Ursprung hat und sich nach und nach in die Stile Chen, Yang, Wu, Wu und Sun entwickelt hat, wobei es von Henan in die Provinzen Hebei und Shanxi kam, verkörpert die dialektischen Philosophien des Taoismus und I Ching (YI Jing) sowie spezielle Atemmethoden und Theorien der chinesischen Medizin. Es wurde 2006 als integraler Teil des Immateriellen Kulturerbes Chinas gelistet. Tai Chi motiviert die Leute dazu, ihren Körper im Gleichgewicht zu halten, indem zwangshafte Kräfte mit natürlichen, sanften Bewegungen ausgetrieben werden. Tai-Chi-Übende können äußere Kräfte ohne Gewalt angehen, anstatt von einem Angriff abzuhängen, um die Kraft abzuwehren.
Laut Jing vergessen Schüler letztendlich sich selbst und erreichen inneren Frieden, wenn sie völlig in die Praxis des Tai Chi eingetaucht sind. Dieser so genannte innere Frieden besteht aus Yin ("weiblich") und Yang ("männlich") sowie Xu ("Leere") und Shi ("Fülle"). Allerdings sei das Praktizieren von Tai Chi keine erbliche Fähigkeit. Stattdessen hingen die Ergebnisse stark von der Erfahrung, Kultiviertheit und Weisheit des Übenden ab, so Jing. Kungfu bestehe aus drei Stufen: dem Lernen, dem Üben und dem Verstehen. "Man sollte von einem guten Lehrer lernen und hart üben. Dann kann man letztendlich die fundamentalen Regeln verstehen", so er.
Heutzutage schätzen viele Chinesen im Rahmen des Trends, sich mit den begehrten Kulturgütern Chinas zu identifizieren, die Praxis des Tai Chi. "Die Leute haben noch bis vor kurzem Tai Chi, wie auch viele andere unserer traditionellen Kulturen, als überholt angesehen, aber heute, da bin ich sicher, ist Kungfu in Mode", meint Lei Haiping, Teilnehmer an Jing's Tai-Chi-Training. "[Tai Chi] ist die einfachste Übungsform im Einklang mit den Regeln der Natur, und Ausdauer ist die einzige Methode, sie zu meistern", so Lei.