Seidenraupenzucht und Seidenhandwerkskunst in China, ausgehend von den Provinzen Zhejiang und Jiangsu nahe Shanghai und Chengdu in der Provinz Sichuan, haben eine lange Geschichte. Die Handwerkskunst wurde innerhalb der Familie und durch Ausbildung weitergegeben, wobei die Techniken innerhalb lokaler Gruppen verbreitet wurden.

Seidenraupenzucht und Seidenhandwerkskunst in China, ausgehend von den Provinzen Zhejiang und Jiangsu nahe Shanghai und Chengdu in der Provinz Sichuan, haben eine lange Geschichte. Die Seidenherstellung, die traditionell eine wichtige Rolle für Frauen in der Wirtschaft ländlicher Regionen spielt, umfasst das Pflanzen von Maulbeerbäumen, die Aufzucht von Seidenwürmern, das Abspulen der Seide, das Anfertigen von Faden sowie das Design und das Weben von Tuch. Die Handwerkskunst wurde innerhalb der Familie und durch Ausbildung weitergegeben, wobei die Techniken innerhalb lokaler Gruppen verbreitet wurden.

Der Lebenszyklus des Seidenwurms wurde als Repräsentation des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt der Menschen angesehen. In den Teichen der Dörfer werden die Abfallprodukte von Seidenwürmern den Fischen gefüttert, während Schlamm von den Teichen die Maulbeerbäume düngt, und die Blätter wiederum sind Nahrung der Seidenwürmer.

Zu Beginn des Mondjahres laden Seidenwurmbauern Kunsthandwerker in ihr Haus ein, damit diese die Geschichte der "Göttin des Seidenwurms" aufführen, um das Böse zu vertreiben und eine gute Ernte zu bekommen. Jedes Jahr im April schmücken Seidenwurmbäuerinnen sich anlässlich des Seidenwurm-Blumenfests mit farbenfrohen Blumen aus Seide oder Papier und machen Erntegaben. Seide berührt das Leben der Chinesen in den ländlichen Gebieten auch auf materiellere Weise, in Form von Seidenkleidung, Decken, Schirmen, Fächern und Blumen, die das Alltagsleben unterstreichen. Die Seidenraupenzucht und die Seidenhandwerkskunst Chinas wurden 2009 auf die UNESCO-Liste für Immaterielles Kulturerbe der Menschheit aufgenommen.