Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur |
german.china.org.cn | 07. 01. 2013 |
"Life" in Wuhan, Hubei Provinz
Was ist schön, was ist hässlich und was macht Kunst zur Kunst – das steht gerade in China zur Diskussion, wo eine Liste der zehn "hässlichsten" Skulpturen Schlagzeilen macht. Zu den Objekten gehören sich paarende Schweine, ein barbusiges Starlet und nackte Frauen.
Die Online-Abstimmung über "Die hässlichste Skulptur Chinas" sorgt mit Sicherheit dafür, gewisse Bildhauer, Regierungsbeamte und Bauunternehmer zu blamieren. In einigen Fällen zeigt die Abstimmung auch eine große Kluft zwischen Kritikern und dem Geschmack der Öffentlichkeit. Die "Zehn Hässlichsten Skulpturen in China 2012" wurden vergangenen Monat von Sohu.com bekannt gegeben, dem Organisator der Umfrage, die vergangenen August begonnen hatte. Internetnutzer stimmten über 59 Dauerskulpturen ab, die seit den 1980er Jahren geschaffen wurden. Fünf Millionen Stimmen wurden abgegeben.
Bildhauer Bao Pao, der das Auswahlverfahren initiierte, erklärte gegenüber den Medien, dass einige Werke in der Tat hässlich seien, aber die drei "hässlichsten" Werke seien eigentlich ziemlich gut, da sie den Grundprinzipien von Design und Raum folgten und originelle Gedanken ausdrückten. Experten merkten eine "bedeutende Kluft" zwischen dem Geschmack der Öffentlichkeit und Kunstexperten an. Sie meinen, die Kunsterziehung sollte verbessert werden, so dass mehr Leute eine anspruchsvollere Sicht der Kunst und ihrer Werte bekämen.
Drei der zehn hässlichsten Skulpturen werden weithin als vulgär und geschmacklos angesehen. Es handelt sich um eine barbusige Büste von Schauspielerin Zhang Ziyi in der Stadt Chongqing (Nr. 6), einen nackten dicken Mann mit entblösten Genitalien, der von zwei Frauen getragen wird, in Guilin im autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang (Nr. 7), und zwei sich paarende Schweine in Zhengzhou in der Provinz Henan (Nr. 8). In diesen Fällen sind sich die Kritiker einig.
Die Skulpturen und die Abstimmung reflektieren eine anhaltende Diskussion im Internet über den Zweck von öffentlichen Skulpturen und darüber, ob es sich um Kunst handelt, ob es ästhetisch ist und wer über öffentliche Skulpturen entscheiden sollte. Viele Werke sind in Auftrag gegebene Werke, und eine Balance zwischen künstlerischer Qualität mit Präferenz der Öffentlichkeit zu finden ist schwierig. Gute öffentliche Skulpturen können dazu beitragen, dass sich eine Stadt einen Ruf als Kulturstadt macht. Die Bezirksregierungen haben Budgets für öffentliche Skulpturen, mit denen sie Werke in Auftrag geben und Entscheidungen treffen können. Bauunternehmer können ebenfalls Skulpturen für ihre Projekte in Auftrag geben und Künstler engagieren. Wenn eine Straße oder eine Autobahn gebaut wird, ist es Tradition, zwei öffentliche Skulpturen am Straßenbeginn aufzustellen. Der Leiter des Bauteams entscheidet normalerweise, was ein Künstler darf und was nicht. Ob die Skulptur auch passend ist oder nicht – sie wird viele Jahrzehnte dort bleiben. Natürlich haben die ästhetischen Präferenzen der Regierungsbeamten und Bauunternehmer größeres Gewicht als die von Künstlern.