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german.china.org.cn | 22. 01. 2013 |
Eine überarbeitete Version des neuen James-Bond-Films "Skyfall" wurde am Montag erstmals in den chinesischen Kinos gezeigt, was dazu führte, dass Insider der Filmindustrie zu einer Reform des Filmprüfungssystems des Landes aufriefen.
Die markantesten Änderungen am neuesten Bond-Film betreffen vor allem die Entfernung einer blutigen Szene, in der ein chinesischer Wachmann von einem französischen Auftragsmörder erschossen wird, sowie Änderungen an einigen Stellen, in denen Bond eine Frau über Zwangsprostitution befragt.
Shi Chuan, ein Professor der Akademie für Film- und Fernsehkunst und Technologie an der Universität Shanghai, schlug die Erlassung einschlägiger Gesetze und eine Etablierung von Normen für die Filmzensur vor.
"Filmregulierungsbehörden sollten die originellen Ideen der Produzenten respektieren, anstatt Szenen beliebig hacken", sagte Shi.
Er glaubt jedoch, dass das Zensur-System notwendig für Chinas Filmindustrie sei.
Die Inhalte der importierten Filme müssten den lokalen Gesetzen entsprechen sowie die lokale Kultur und Tradition berücksichtigen, sagte er.
Auf dem chinesischen Festland unterliegen alle importierten Filme der Kontrolle durch die Staatliche Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen (SARFT). Meistens schneiden Filmzensoren gewalttätige oder erotische Szenen, bevor Filme in den Kinos anlaufen.
Allerdings beschweren sich chinesische Kinogänger manchmal über gravierende Änderungen bei ausländischen Filmen. Ang Lees erotisches Filmdrama "Lust, Caution" aus dem Jahr 2007 wurde angeblich um 30 Minuten gekürzt, um die Auflagen der chinesischen Zensoren zu erfüllen.
Einige Film-Experten haben sich ebenfalls über die chinesischen Beschränkungen bei sensiblen Themen beschwert. Bei einer jährlichen Sitzung im März des letzten Jahres sagte Yin Li, stellvertretender Vorsitzender der Filmakademie Chinas, dass die chinesische Filmproduktion mit zu vielen Einschränkungen bei sensiblen Themen wie öffentliche Sicherheit, Diplomatie, ethnische Minderheiten und Religion konfrontiert sei. "Ich hoffe, dass China den Filmemacher mehr Freiheiten einräumt, so dass ein günstigeres Umfeld für die Filmindustrie des Landes geschaffen werden kann", sagte Yin.