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17. 02. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verwandtenbezeichnungen trotz kleinerer Familien in China immer noch verwirrend

Schlagwörter: Familienplanungspolitik,Familienmitglieder,Verwandten,Genealogie

Die chinesische Familienplanungspolitik hat die Familien kleiner werden lassen. Doch trotz weniger Familienmitgliedern sind die Bezeichnungen für die verschiedenen Verwandten immer noch verwirrend für die jüngere Generation.

In traditionellen chinesischen Familien, in denen die ganze Familie mit ihren Eltern unter einem Dach wohnt, selbst wenn die Kinder bereits verheiratet sind und eigene Kinder haben, gibt es nicht einfach nur Bezeichnungen wie "Tante", "Onkel", "Cousin" und "Cousine". Ein Kind muss die Schwester seiner Mutter "Yi Ma" und deren Ehemann "Yi Fu" nennen. Wenn die Mutter mehrere Schwestern hat, werden diese je nach der Altersrangfolge benannt, von "älteste Yi Ma" und "zweitälteste Yi Ma" bis zur "jüngsten Yi Ma." Die Brüder der Mutter werden "Jiu Jiu" und deren Ehefrauen "Jiu Ma" genannt, ebenfalls mit den zusätzlichen Bezeichnungen je nach Altersrangfolge.

Noch komplizierter wird es bei den Verwandten väterlicherseits. Die älteren Brüder des Vaters werden "Bo Bo" genannt, und die jüngeren "Shu Shu", was selbst für Erwachsene verwirrend sein kann. Es gibt auch unzählige Bezeichnungen für Cousinen und Cousins, genauso wie auch für ältere Brüder und Schwestern. Und bislang ging es nur um direkte Verwandte – richtig kompliziert wird es erst bei den Namen für die Cousinen und Cousins der Eltern und deren Ehegatten.

Einige dieser Wörter werden allmählich nicht mehr benutzt, weil die in den 1970er Jahren geborene Ein-Kind-Generation mittlerweile selbst Kinder hat. Die Kinder dieser Generation kennen keine Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins, weil ihre Eltern selbst Einzelkinder sind.

Eine Umfrage unter 489 Personen von der Nachrichtenagentur Xinhua ergab, dass 72 Prozent der Befragten ihre Verwandten nicht richtig bezeichnen konnten. Während weniger als 20 Prozent der Befragten angaben, sie seien in der Lage, die meisten Verwandten mit Hilfe ihrer Eltern richtig benennen zu können, sagten knapp 40 Prozent, dass selbst ihre Eltern erstmal darüber diskutieren müssen, wie man eine entfernte Tante oder einen entfernten Onkel bezeichnet.

Doktor Zeng Fanzhen, Soziologe an der Universität Suzhou, der auf chinesische Genealogie spezialisiert ist, sagte, die Ein-Kind-Politik und die rapide Urbanisierung hätten die Familien schrumpfen und die Verwandtenrelationen verschwimmen lassen. Größere Familien hoffen, dass sie ihre Genealogie wiederherstellen können, um den Familienzusammenhalt unter der jüngeren Generation zu verbessern, so Zeng. "Das wird hoffentlich helfen, die traditionellen chinesischen Familienrelationen aufrechtzuerhalten, schließlich sind sie ein wichtiger Teil der chinesischen Volkskultur."

Quelle: german.china.org.cn

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