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20. 02. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Millionen von Jugendlichen selbstmordgefährdet

Schlagwörter: Selbstmord, Arbeitsdruck, Einsamkeit , China

Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 34 Jahren begehen in China Selbstmord. Arbeitsdruck, Einsamkeit und fehlende Kompetenzen im Umgang mit Problemen sind häufige Gründe. Hotlines sollen helfen, Gefährdete von ihrem Plan abzubringen.

Freiwillige Helfer einer Hotline für Selbstmordgefährdete in Shanghai versuchen, die Belastungen der Anrufer zu lindern. Die Spiegel helfen ihnen, Mimik und Stimmlage an das Gespräch anzupassen. [Jiang Lezhou / China Daily]

Jedes Jahr begehen rund 250.000 Menschen in China Selbstmord. Weitere zwei Millionen unternehmen einen Selbstmordversuch, wie das Ministerium für Gesundheit berichtete.

Obwohl Studien zeigen, dass ältere Menschen und Frauen in ländlichen Gebieten die höchste Selbstmordrate haben, warnt die chinesische Gesundheitsbehörde, dass Selbstmord heute die häufigste Todesursache bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren ist.

Selbstmord bleibt ein Tabuthema in China. Bis in die 1990er Jahre waren Studien über das Problem nicht vorhanden.

In den vergangenen Jahren ist die Rate gesunken, vor allem dank der Kontrollen von Pestiziden und einer besseren medizinischen Betreuung und Bildung.

Allerdings hat der Selbstmordtrend unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren zu Bedenken geführt.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2008 unter mehr als 3.800 Jugendlichen in Foshan in der Provinz Guangdong ergab, dass 17 Prozent der weiblichen Realschüler schon einmal an Selbstmord gedacht haben. Die wichtigsten Gründe hierfür waren der Druck, sich gut zu benehmen und Gefühle von Isolation und Einsamkeit, wie es in einem Bericht der städtischen Gesundheitsbehörde hieß.

"Es gibt einen klaren Zusammenhang mit dem System der Grundbildung im Land", sagte Xu Kaiwen, Professor für klinische Psychologie an der Peking-Universität.

"Sie (die Mädchen) wurden von Kindheit an dazu erzogen, hart zu arbeiten und gute Noten zu bekommen. Doch obwohl sie gut in der Schule sind, fehlt es ihnen an Aufklärung über den Wert des Lebens", sagte er. Das Problem sei in renommierten Universitäten noch gravierender.

"Wenn sie (die Studenten) auf Schwierigkeiten stoßen, sind sie zerbrechlich“, sagte er. "Solche Probleme werden sich in ihrem Berufsleben und ihrem Leben nach dem Studium fortsetzen."

Eine Depression erhöht das Risiko, dass jemand versucht sich umzubringen um nicht weniger als 20 Mal, wie die Gesundheitsbehörde berichtete. Durch Angststörungen steigt das Risiko um das Sechs- bis Zehnfache und bei Alkoholmissbrauch um das Sechsfache.

Die erste Selbstmordhotline auf dem chinesischen Festland nahm im Jahr 2002 in Beijing ihre Arbeit auf. Seitdem wurden ähnliche Projekte in großen Städten wie Guangzhou, Hangzhou und Nanjing gestartet.

Quelle: german.china.org.cn

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