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german.china.org.cn | 01. 03. 2013

Bloß nicht übrig bleiben – Phänomen der Shengnü in China sorgt für Diskussion im Westen

Schlagwörter: übriggebliebene Frauen,BBC,Chauvinismus,Druck

BBC hat am 20. Februar auf seiner Website einen Artikel über die "übriggebliebenen" Frauen in China veröffentlicht. Dem Artikel zufolge werden gebildete Frauen im Alter von 27 bis 30, die noch Single sind, in China als "übriggeblieben" bezeichnet.

Während diese "Shengnü" einerseits unter beträchtlichem Druck seitens ihrer Familie und der Gesellschaft stehen, fühlen sich manche von ihnen als Single wohl. Es wurden fast 700 Kommentare von Internetnutzern aus verschiedenen Ländern zu dem Artikel abgegeben. Viele asiatische Internetnutzer gaben an, sie fühlten sich unter genau diesem Druck, doch gewisse westliche Internetnutzer sehen den Ausdruck "übriggebliebene Frauen" als eine Reflexion des männlichen Chauvinismus in China an. Ein männlicher Internetnutzer scherzte sogar, er habe an Selbstvertrauen gewonnen, nachdem er seinen Traum erfüllt habe und der Ehemann einer "übriggebliebenen" chinesischen Frau geworden sei.

Die BBC-Korrespondentin, die den Artikel geschrieben hat, interviewte Huang Yuanyuan, eine Nachrichtenredakteurin beim Radio, die dieses Jahr 29 Jahre alt wird. Sie hat einen guten Bildungshintergrund und bekommt ein hohes Gehalt, aber sie ist noch Single. Dem Artikel zufolge zeigen Volkszählungen in China, dass rund eine von fünf Frauen im Alter von 25 bis 29 unverheiratet ist. Der Anteil an unverheirateten Männern in diesem Alter ist höher – über ein Drittel – aber das bedeutet nicht, dass das Ganze gut ausgeglichen werden kann, da chinesische Männer "nach unten" hin heiraten, sowohl in Sachen Alter als auch in Sachen Bildung.

Der Autor bezieht sich auf einen chinesischen Artikel mit dem Titel "Übriggebliebene Frauen verdienen kein Mitgefühl", in dem es heißt, dass junge Frauen mit mittelmäßigem oder hässlichem Aussehen hoffen, weiter studieren zu können, um besser andere Frauen bei der Männersuche ausstechen zu können. "Die Tragödie ist, dass sie nicht erkennen, dass eine Frau, die älter wird, immer weniger wert ist. Wenn sie also ihren Masterabschluss oder ihren Doktortitel bekommen, sind sie bereits so alt wie vergilbte Perlen", heißt es in dem chinesischen Artikel.

Eine amerikanische Internetnutzerin ist erbost über den Begriff "übriggebliebene Frau". Ein anderer Internetnutzer scherzt: "Dieser Artikel macht mir Hoffnung, dass ich bald meinen Traum erfüllen kann, eine intelligente, finanziell unabhängige, emotional starke, nicht übergewichtige Frau heiraten zu können, die nicht auf mein Bestreben herabsieht, Ehemann zu werden. Alles was ich jetzt noch tun muss, ist Chinesisch lernen und nach China ziehen."

Im Vergleich zu Leuten aus dem Westen gaben viele asiatische Internetnutzer, insbesondere weibliche, an, sie spürten diesen Druck. Einer Umfrage der UN von 2012 zufolge waren 74 Prozent der britischen Frauen im Alter von 25 bis 29 Single. In Japan sind es über 70 Prozent, und in den USA fast 50 Prozent. Der Prozentsatz in China und Indien ist eigentlich niedriger. Die Umfrageergebnisse scheinen die Kommentare der Internetnutzer zu bestätigen. Dennoch sind einige Internetnutzer der Ansicht, dass das Problem der "übriggebliebenen" Frauen nicht nur in China oder Asien besteht.

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