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27. 04. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein Rückgang der Anzahl der Raubvögel hat mehr Tibeter in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai dazu gebracht, von der Himmelsbestattung zur Feuerbestattung überzugehen. Diese war einst ein Privileg der hohen Lamas, oder spirituellen Lehrer.
Im Einklang mit tibetischen Traditionen werden Bestattungsriten nachts und nur im Familienkreis abgehalten. Die Familie legt den Verstorbenen vor der Einäscherung wie einen schlafenden Säugling hin, sammelt später die Asche und hängt Sutra-Bänder an das Bestattungsinstitut, um für die scheidende Seele zu beten.
"Das Beerdigungsdatum wird von hohen Lamas bestimmt und die gesamte Zeremonie muss vor Tagesanbruch abgeschlossen sein", sagte Jamyang, Kuratorin des Bestattungsinstituts.
Jamyang sagte, die Anlage sei 1984 für Tibeter und Mongolen errichtet worden.
"Vor zehn Jahren hatten wir im Durchschnitt 170 Beerdigungen im Jahr, doch die Zahl stieg im vergangenen Jahr auf 380 und ist dieses Jahr weiter gestiegen", sagte Jamyang.
Traditionell wählen Bürgerliche häufig eine Exkarnation oder Himmelsbestattung, ein traditionelles Ritual, bei dem Raubvögel den toten Körper fressen. Dies wird als Akt der Großzügigkeit gewertet, eine wichtige Tugend für Buddhisten.
Doch da heute moderne medizinische Einrichtungen in tibetischen Gemeinschaften leichter verfügbar sind, hat sich das traditionelle Beerdigungsritual als weniger zweckdienlich herausgestellt.
"Die Raubvögel scheinen den Geruch von Medizin und Desinfektionsmitteln abzulehnen, und bleiben manchmal von den Körpern weg", sagte Wang Jun, ein Beamter des Bürgerbüros der Provinz Qinghai.
Der Einsatz von Rattengift zur Abwehr von Schädlingen habe zudem einen starken Rückgang der Aasgeier verursacht, sagte Wang.
Wang und andere Regierungsbeamte sagten, sie nutzten die Gelegenheit, Feuerbestattung als Alternative zu fördern, da sie umweltfreundlich und im Einklang mit den Lehren des tibetischen Buddhismus sei.
Eine Feuerbestattung kostet 680 Yuan (85 Euro). Bei einer Himmelsbestattung, muss der Grunzochse, der den Körper zur Exkarnationsstätte trägt, danach freigelassen werden. Ein erwachsener Grunzochse ist mindestens 4.000 Yuan (498 Euro) wert.
Qinghai hat seit 2010 insgesamt 150 Millionen Yuan (19 Millionen Euro) in den Bau von elf Krematorien in überwiegend tibetischen Gebieten gesteckt.
"Himmelsbestattungen werden sicherlich nicht verboten. Wir bieten Tibetern nur mehr Beerdigungsoptionen an, um sicherzustellen, dass die Verstorbenen respektiert und die Hinterbliebenen getröstet werden", sagte Wang.
Quelle: german.china.org.cn
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