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16. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Internet bietet Chancen für Amateur-Comicfilme

Schlagwörter: Comic , Onlinespenden , Witze

Ein Comic aus China hat 1,19 Millionen Yuan (148.000 Euro) durch Onlinespenden und Zahlungen eingebracht. Diese zeigen die Macht des Internets und dessen Rolle in der Comicindustrie.

"100.000 schlechte Witze", eine Serie in elf fünf-Minuten langen Episoden, wurde seit ihrem Start im Mai 2012 mehr als 500 Millionen Mal angeklickt.

Die Serie ist eine Adaption des traditionellen chinesischen Comics namens "Die sieben Brüder aus Calabash". In dem neuen Comic gibt es sieben Figuren, die ihre Väter vor Schlangengeistern retten wollen. (Urheber des Comics ist der Internetznutzer "Hanwu", der ihn auf die Onlineplattform "Youyaoqi" stellte.)

Weder Hanwu, ein IT-Programmierer, noch Youyaoqi haben einen solchen Erfolg erwartet.

Youyaoqi gibt denjenigen eine Chance, die ihre eigenen Zeichentrickfilme erstellen wollen. Fast 10.000 Karikaturisten haben sich registriert und mehr als 20.000 Werke veröffentlicht.

Zhou Jingqi, 31, Gründer von Youyaoqi, sieht sich selbst als "Rollenbrecher", weil er nicht in die Fußstapfen der stereotypen Comicindustrie in China getreten ist. Comiczeichner stützen sich dort vor allem auf Zeitschriften und warten anschließend darauf, dass die Comics verfilmt werden.

Chinas Comicindustrie war bisher bloß "Hersteller" von ausländischen Trickfilmen und gewann wenig weltweite Anerkennung, sagte Zhou.

"Das Internet regiert", sagte Zhou. "Das Internet ist eine Plattform, auf der Autoren direkt mit dem Publikum kommunizieren können."

Auf der Plattform kann das zahlende Publikum die neuesten Kapitel im Voraus ansehen. Es kann auch über Favoriten abstimmen und sie mit Kommentaren versehen, was wiederum mehr Zuschauer anzieht.

Zhou sagte: "Manche Menschen sind skeptisch gegenüber unserem Geschäft. Keiner der Kritiker hat jemals in diesem Bereich gearbeitet. Mögen es Comiczeichner, ihre Werke online zu stellen? Würden sie die Werke weiter online stellen? Wie oft aktualisieren sie ihre Serie?"

Allerdings gibt es Probleme mit dem Ertragsmodell.

Zhou zufolge landen die Einnahmen, von denen das meiste von Lesern kommt, in den Taschen der Beitragenden. Doch die Webseite muss Finanzierungsmethoden finden, um sicherzustellen, dass mehr Karikaturisten bezahlt werden.

Youyaoqi sagte: "100.000 schlechte Witze" hat durch Crowdfunding erfolgreich 1,19 Millionen Yuan eingebracht – eine gemeinsame Anstrengung der Internetnutzer, ihr Geld über das Internet zu bündeln und somit die Comicproduktion zu unterstützen.

Mittlerweile taucht Werbung in den Episoden auf, was zu vielen Beschwerden bei Internetnutzern geführt hat. Einige spotteten über einen fünfminütigen Trickfilm, der aus drei Minuten Werbung und zwei Minuten Film bestand.

Experten zufolge fehlt der Onlineplattform für Zeichentrickfilme ein ausgereiftes Geschäftsmodell. Erträge aus "eingebetteter Werbung" seien deshalb die einzige Wahl.

Gao Weihua, Leiter des Lehrstuhls für Zeichentrick der Communication University of China, sagte, das Internet biete für individuelle Schöpfer freien Zugang und Alternativen zu traditionellen Mustern, die meist teurer sind und Werken die Veröffentlichung erschweren.

Allerdings sei die Kontrolle im Internet nicht perfekt und Produzenten sollten ein richtiges Geschäftsmodell suchen, sagte Gao.

Zhou Jingqi ist zuversichtlich angesichts der Entwicklung einer reifen Industrie, einschließlich den auf Zeichentrickfilmen beruhenden Spielen. Der junge mobile Internetmarkt habe Potenzial.

"Wir glauben, dass es funktionieren wird. Wir sagen unseren Kollegen immer wieder, dass wir nicht aufgeben dürfen", sagte Zhou.

Quelle: german.china.org.cn

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