Anfang August wurden acht streunende Katzen im von Ratten geplagten Weideland in Bole, im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang freigelassen. Sie gehören zu einer Gruppe von rund 100 Katzen, die in diesem Jahr dort ausgesetzt wurden, um die Rattenbevölkerung in der Prärie zu kontrollieren.

Das Amt für Weideland der Stadt setzt seit dem Jahr 2011 streunende Katzen zur Rattenbekämpfung ein. Bisher hat es mehr als 600 streunende Katzen auf rund 5.300 Hektar von Ratten geplagten Wiesen rund um die Stadt freigelassen.

"Es gibt eine große Anzahl streunender Katzen in unserer Stadt. Wir glauben, dass beide Seiten gewinnen, wenn wir sie zur Bekämpfung der Nagetiere in der Prärie nutzen", sagte Guan Tingxian, Leiter des städtischen Amtes für Weideland.

Dennoch hat der Schritt im Internet zu einer hitzigen Debatte geführt.

Obwohl einige glauben, das Aussetzen der Katzen sei ein guter Weg, um sowohl den Schädlingen als auch der Fülle von streunenden Katzen zu begegnen, gibt es andere Meinungen.

"Katzen aus der Stadt können sich an die Umgebung in der Prärie nicht anpassen. Im Winter können sie erfrieren", schrieb ein Internetnutzer, der das Wohlergehen der streunenden Katzen in Frage stellte.

Hu Yukun, ein Forscher der Ökologie in der Prärie am Xinjiang Institut für Ökologie und Geographie, hat die gleiche Sorge.

"Der Einsatz von streunenden Katzen bedeutet, dass eine neue Spezies zur Nahrungskette der Prärie zwischen Nager und Füchse getreten ist", sagte Hu. Er schlug vor, die Anzahl der Katzen zu überwachen, sobald ihre Wirksamkeit bei der Rattenbekämpfung wissenschaftlich bewiesen wurde.

"Wenn die Katzen sich bei der Rattenbekämpfung als wirksam erweisen, sollte die Zahl der Ratten, die von Katzen und Füchsen gefressen werden, beurteilt werden, um das Gleichgewicht im Ökosystem der Prärie aufrecht zu erhalten", sagte er.