Die schöne Landschaft rund um den Genfer See im Französisch sprechenden Teil der Schweiz zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an. Möglicherweise wissen nur wenige Besucher der Region, dass die Leinwandlegende Charlie Chaplin hier in Vevey die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte. Eine Statue und ein paar Souvenirläden sind die einzigen Anhaltspunkte, die zeigen, dass dies eine Chaplin-Stadt ist.

Der Schauspieler wurde 1889 in den Londoner Slums als Sohn eines Alkoholikers und einer psychisch labilen Schauspielerin geboren. Nach einem verhaltenen Start in seiner Heimat England bei Auftritten in sogenannten Music Halls, britischen Unterhaltungsstätten, zog Chaplin in die Vereinigten Staaten. Dort wurde er einer der größten Stars des Stummfilms.

Im September 1913 bekam er seinen ersten Filmvertrag von der Keystone Film Company. Bald zog seine Darstellung des kleinen Landstreichers das Publikum auf der ganzen Welt in seinen Bann. Bis zum Jahr 1918 hatte er mit acht Filmkomödien mehr als eine Million US-Dollar (757.000 Euro) verdient.

Im Januar 1953 kauften Chaplin und seine vierte Frau ein neoklassizistisches Herrenhaus umgeben von 14 Hektar Wald. Dort verbrachte Chaplin seine letzten 25 Jahre im Kreise seines zahlreichen Nachwuchses. Seit 1991 lebten Mitglieder des Chaplin-Clans zeitweise in dem Haus, seit dem Jahr 2008 stand es verlassen.

Vor zwei Jahren verkaufte die Familie das Herrenhaus an ein privates Konsortium unter der Bedingung, das Anwesen in ein Museum zu verwandeln, das im Jahr 2015 eröffnen soll. Phillipe Meylan, Leiter des Chaplin-Museums, sagte: "Hier im Herrenhaus können wir Chaplins Leben aus der Perspektive seiner Familie sehen. Wir halten uns wahrheitsgemäß an die Geschichte der Familie. Außerdem werden wir im Park ein Studio bauen, wo wir das Werk von Charlie Chaplin zeigen. Es wird ein modernes und höchst interaktives Museum werden."

Das Museum wird die neueste Technologie in seine Ausstellungen aufnehmen. Es soll im Sommer 2015 eröffnen.