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german.china.org.cn | 09. 10. 2013 |
In von Schlamm gefärbten Schuhen und abgenutzten blauen Jeans stellt Peng Zhiwei Stahlgerüste für eine Baustelle in Changsha, Provinz Hunan, auf. Der 43-jährige Bauarbeiter arbeitet an diesem regnerischen Tag weiter, um zusätzliches Geld zu verdienen. Nach einem harten Arbeitstag duscht er, wechselt seine Kleidung und geht in einen Tanzclub in der Nähe des westlichen Busbahnhofs der Stadt. Man kann kaum erkennen, dass es der gleiche Peng ist. Jetzt trägt er ein sauberes T-Shirt, maßgeschneiderte Hosen und schwarze Lederschuhe.
Peng kam das erste Mal im Jahr 1990 mit dem Tanzen in Berührung, als er in der Armee diente. Der damals 20-jährige Soldat wurde von einer Tanzaufführung auf einer Party hypnotisiert. Seitdem nimmt er Tanzunterricht.
Nach dem Verlassen der Armee arbeitete Peng in mehreren Berufen, als Förster, Fahrer und Bauarbeiter, doch sein Interesse am Tanzen blieb.
"Ich tanze gerne. Es geht nicht darum, Geld zu verdienen. Ein Wanderarbeiter wie ich sollte, wie jeder andere auch, ein Hobby haben", sagte er.
Jeden Tag nach der Arbeit tanzt Peng eine Stunde lang. Allerding pendelt er täglich zwei Stunden zum Tanzclub und zurück.
Er beherrscht mehr als ein Dutzend Tänze wie Walzer, Tango, Cha-Cha-Cha und Rumba. Sein Favorit ist Walzer.
Durch das Tanzen lernt Peng viele Freunde kennen. Unter ihnen sind ein Beamter, ein Universitätsprofessor und ein Unternehmer.
"Egal welchen sozialen Status du hast, das einzige, was im Tanzsaal zählt, sind deine tänzerischen Fähigkeiten", sagte er.
Seine gegenwärtige Tanzpartnerin ist eine Lehrerin. Sie weiß nicht, dass Peng ein Wanderarbeiter ist und auf dem Bau arbeitet.
Pengs Zuhause liegt in einem kleinen Dorf von Yichun, in der Provinz Jiangxi, wo nur seine Eltern leben. Seine Frau arbeitet als Wanderarbeiterin in Liuyang, in der Provinz Hunan. Sein Sohn ist ein Wanderarbeiter in Dongguan, Provinz Guangdong.
"Viele Leute denken, Wanderarbeiter seien derbe Menschen. Doch ich tanze Walzer und kann sehr gut tanzen", sagte er.
Nicht alle 240 Millionen Bauern in China, die zu Wanderarbeitern wurden, verbringen ihre Freizeit so sinnvoll wie Peng. Die meisten von ihnen vertrödeln ihre Zeit mit Pokerspielen oder bei einem Spaziergang auf den Straßen.