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german.china.org.cn | 11. 08. 2014 |
von Wang Ran, Beijing
Als ein bekannter Dichter in Deutschland hat Dieter M. Gräf momentan eine andere Idee, wie er seine Gedanken ausdrücken kann. Mit seinem Handy hat er zwischen 2012 und 2014 viele Fotos in seinem Elternhaus aufgenommen, die eine Fotoausstellung in Beijing ermöglichen.
Am Samstag wurde die Fotoausstellung "Die große Chance" unter unzähligen Kamerablitzen in Beijing eröffnet. "Ich hatte eine schwiege Kindheit während der Nachkriegszeit. Meine Eltern kamen aus einfachen Verhältnissen und möchten, dass ich einen sozialen Aufstieg machen kann und es besser haben sollte als sie selbst. Die Figuren im Film 'Die Große Chance' passen sehr gut zu dem damaligen Zeitgeist meiner Jugend", erklärte Dieter M. Gräf den Namen der Ausstellung, der aus dem gleichnamigen Film stammt.
"Ich finde es sehr interessant, wenn wir sehen, wie viele Leute gerade mit Handys fotografieren. Durch diese Ausstellung zeigt uns der Künstler Dieter M. Gräf seine besondere Erfahrung. Aus einer speziellen Perspektive versucht der Künstler, Bilder mit den Tönen seiner Gedichte zu verbinden, die aus dem Lautsprecher kommen. Das ist auch eine Untersuchung seiner Kindheit", sagte Peter Anders, Leiter des Goethe-Instituts China bei der Eröffnungszeremonie.
Die Verbindung von Text und Fotos ist ein Neuland für Gräf, der mit 15 Jahren mit dem Gedichteschreiben anfing. Auf die Frage, wie er auf diese Idee kam, antwortete er: "Fotografie ist eine Ergänzung meiner Gedichte. Zwar sehen die Fotos nicht professionell und scharf aus, aber ich kann durch diese Fotos meine Herkunft aus meinem Elternhaus in Maudach lebendig wiedergeben."
Für Nina Zlonicky, die Kuratorin der Ausstellung, war die Verwirklichung der Ausstellung nicht einfach: "Es lief nicht glatt bei der Vorbereitung. Denn die Fotos wurden mit dem Handy aufgenommen. Ein schwieriges Problem ist, dass die Bilder technisch nicht genug sind. Wir versuchten deshalb, die Fotos so groß wie möglich abziehen zu können."
"Es ist auffällig, dass die Bilder nicht genau etwas zeigen, trotzdem zeigen sie uns etwas. Sie sind kleine Momente, ein Stück der Familie, der Natur und so etwas," meinte Emmanuelle Castellan, eine französische Malerin, die in Deutschland lebt und gerade Urlaub in China macht.
Eine Germanistin aus Beijing, die anonym bleiben möchte, sah in den Fotos den Dichter. "Diese Fotos sind nicht nur einfache Bilder, sondern Erinnerungen an seine Mutter, das Haus und die Heimat. Die spezielle Form gefällt mir sehr gut. Durch die Tonanlage in der Ausstellungshalle nehme ich seine Gedichte wahr, die das Verstehen der Fotos erleichtert."
Dieter M. Gräf war im letzten Jahr "Stadtschreiber", ein Projekt des Goethe-Instituts Beijing. Für ihn ist die chinesische Hauptstadt Beijing sehr eindrucksvoll: "Die Stadt gefällt mir sehr gut. Ich finde sie anziehend und Beijing gewinnt immer mehr internationale Bedeutung", so Gräf, der sich für diese Ausstellung zwei Wochen in Beijing aufhält.
Die Ausstellung wird vom Goethe-Institut China veranstaltet und dauert bis zum 14. September. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und der Else-Heiliger-Fonds der Konrad-Adenauer-Stiftung haben die Ausstellung unterstützt.