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19. 08. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Renommierter Literaturpreis in der Kritik

Schlagwörter: Literaturpreis Kritik Dichtkunst

Zhou Xiaotian

Chinas renommierter Lu Xun-Literaturpreis steht in der Kritik, nachdem sein neuester Gewinner als "Schande der Dichtkunst" bloßgestellt worden ist.

Zhou Xiaotian, Dichter und Professor am Institut für Literatur und Journalismus an der Sichuan-Universität, gewann den Preis für seine Gedichtesammlung "Jiang Jin Cha", oder Einladung zum Tee. Kurz nach Bekanntgabe der Preisvergabe wurden Zhou's Verse online von Internetnutzern verbreitet und als "Knittelverse, die des Preises nicht wert sind" angeprangert.

Viele kritisierten den Gewinner für den umgangssprachlichen Stil seiner Gedichte basierend auf der verstorbenen Hongkonger Sängerin und Schauspielerin Leslie Cheung und ein weiteres über den Physik-Nobelpreisgewinner Yang Zhenning. "Ich habe noch nie von dem Dichter gehört, aber ich bin nicht sicher über die Qualität seiner Werke, die beim Komitee eingereicht wurden, nachdem ich die Verse, die von den Internetnutzern online gestellt worden sind, gelesen habe", so Fang Fang, Schriftsteller in Wuhan in der Provinz Hubei. "Sind diese Jury-Mitglieder wirklich erfahren? Haben sie ihre Entscheidung anhand der Qualität der Werke getroffen oder auf Basis der Beziehungen der Kandidaten?" schreibt Fang weiter.

Zhou allerdings wies die Kritik an seinen Werken zurück. "Knittelverse sind nicht unbedingt schlecht geschriebene Gedichte. Man kann schwer von den Leuten erwarten, heutzutage ernste Gedichte zu lesen", meint Zhou. Er verteidigte die Fairness des Auswahlprozesses mit den Worten, das gesamte Abstimmungsverfahren sei transparent.

Zhou's Argument wurde von Experten gestützt. Fan Xing, Professor an der Universität Wuhan, sagte, es sei nahezu unmöglich für einen Dichter, zu gewährleisten, dass jeder einzige Vers gut geschrieben sei. Der nach Lu Xun, einem der bekanntesten chinesischen modernen Schriftsteller und Essayisten, benannte Preis war erstmals 1986 vergeben worden. Er wird alle drei Jahre an Autoren von herausragenden Kurz- und mittellangen Romanen, Gedichten, Prosa, Essays, Reportagen, Literaturkritiken und theoretischen Arbeiten vergeben.

Dies ist nicht das erste Mal, dass ein Literaturpreis in der Kritik steht. Viele der derzeitigen Elite-Literaturpreise kämen nicht gut bei der Öffentlichkeit an, nicht nur der Lu Xun-Literaturpreis, so Ding Xiaoyuan, der Vize-Präsident der Chinese Reportage Association. "Eine professionelle Jury sollte auf das Feedback der Öffentlichkeit hören, und nicht Literatur in einem Elfenbeinturm abdichten", warnte er.

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Quelle: german.china.org.cn

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