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25. 08. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Welche Voraussetzungen benötigen gute Übersetzungen? Exklusiv

Schlagwörter: Ye Tingfang, Übersetzung

von Wang Ran, Beijing

Ye Tingfang

Ye Tingfang, bekannter Germanist, Übersetzer und Schriftsteller in China, hat vor dem Hintergrund der Gründung des chinesischen Forschungsinstituts für Übersetzung China.org.cn ein Interview gegeben. Der 78-Jährige, der heute immer noch aktiv und hochproduktiv ist, erläuterte die Grundvoraussetzungen für gute Übersetzungen und hoffte darauf, dass sich immer mehr junge Leute für die Verbreitung der chinesischen Kultur im Ausland durch Übersetzungen einsetzen können.

Voraussetzungen für gute Übersetzungen

Im Jahre 1977 oder 1978 hat Ye Tingfang mit seinem Kommilitonen Zhang Rongchang seine erste Übersetzung erledigt. Das war damals "Der falsche Nero", ein historischer Roman von Lion Feuchtwanger. Seitdem hat er zahlreiche deutschsprachige Werke ins Chinesische übersetzt, hauptsächlich die Werke von Kafka, Dürrenmatt und Brecht.

In den vergangenen Jahrzehnten strebte er nach ausgezeichneten Übersetzungen und ist der Ansicht, dass fünf Voraussetzungen dafür unentbehrlich sind.

Das Wichtigste seien natürlich gute chinesische und deutsche Sprachkenntnisse. Gutes Deutsch garantiert das richtige Verständnis der Texte, und gutes Chinesisch sorgt für leicht zu verstehende Sprache bei den Lesern.

Wenn der Übersetzer zweitens ein gutes Begriffs- und Einfühlungsvermögen hat, kann man lebensechte Übersetzungen erschaffen. Er nahm die "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht als Beispiel. Da der Groschen ein veraltete Währungseinheit sei, benutze er für das Wort die chinesische Kupfermünze aus der alten Zeit als beste Übersetzung.

Drittens sei umfangreiches Wissen wichtig. Bei der Übersetzung kann man nicht damit rechnen, nur mit Vertrautem konfrontiert zu werden. Wenn man nicht über ein umfangreiches Wissen verfügt, macht man ganz leicht Fehler.

Viertens sei ein gewisser Forschergeist vonnöten. Wenn man einen Text übersetzt, übersetzt man nicht nur die Sprache, sondern auch den Zeitgeist, die Philosophie sowie die ästhetische Ausdrucksweise des Autors. Dies gilt besonders für die moderne und Gegenwartsliteratur.

Zuletzt müsse man die allgemein anerkannten Übersetzungen akzeptieren. Die Übersetzungen werden von Generation zu Generation überliefert. Man soll die allgemein anerkannten Übersetzungen akzeptieren. Manchmal sind solche Übersetzungen nicht perfekt, aber man braucht sich keine neuen und besseren Übersetzungen auszudenken. Dies gelte besonders für Orts- und Personennamen.

Verbreitung der chinesischen Kultur im Ausland

Der Nobelpreisträger Mo Yan hat zur Verbreitung der chinesischen Literatur im Ausland beigetragen, obwohl er in China und im Ausland ziemlich umstritten ist. Momentan hat die chinesische Regierung die Kulturstrategie "Aufbruch der chinesischen Literatur ins Ausland" ins Leben gerufen und misst der Übersetzung einen wichtigen Stellenwert bei.

Bei der Übersetzung chinesischer Texte ins Deutsche ist die Zusammenarbeit von Chinesen und Deutschen am idealsten. Die Chinesen können die chinesische Kultur gut erklären, und die Deutschen können die richtige Sprache garantieren.

Vorher gab es nicht viele Forschungsinstitute für Übersetzungen in China. Die Gründung des chinesischen Forschungsinstituts für Übersetzungen kann zahlreiche Übersetzungsfachleute ausbilden, die zur Verbreitung der chinesischen Kultur im Ausland beitragen können.

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Quelle: german.china.org.cn

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