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04. 03. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Jetzt, im ersten Monat des Mondjahres, machen in den Medien wieder Geschichten darüber die Runde, wie jemand mit seinem Haarschnitt Familienstreitereien ausgelöst hat.
Die Nachrichten berichteten letzte Woche über einen Vorfall, in dem ein Mann namens Jiang in Changchun in der Provinz Jilin in Streit mit seinem Onkel mütterlicherseits, oder JiuJiu auf Chinesisch, geriet, nachdem der Onkel Jiangs neuen Haarschnitt bemerkt hatte.
Der Grund für diese Streitereien ist ein chinesisches Sprichwort, das übersetzt lautet "Schneide dir im ersten Monat (des Mondkalenders) dein Haar, und dein Onkel mütterlicherseits wird sterben." In Erinnerung an dieses Sprichwort glauben noch immer viele, der erste Monat des Mondkalenders sei kein passender Zeitpunkt für einen Haarschnitt.
Die Ferienzeit anlässlich des chinesischen Neujahrs ist voller traditioneller Einschränkungen und Regelungen: man soll am Neujahrstag nicht baden, duschen oder Wäsche waschen, weil man sonst das Glück wegwäscht. Man soll auch nicht den Müll raustragen oder das Wort si (tot) aussprechen. Weiterhin ist es nicht erlaubt, jemanden mit seinem Namen zu rufen, um ihn morgens aufzuwecken, denn sonst wird diese Person während des verbleibenden Jahres dauernd von jemandem zur Eile angetrieben.
Obwohl diese verschiedenen "Verbote" ein bisschen einschränkend während des chinesischen Neujahrs erscheinen mögen, werden solche Traditionen dennoch von vielen, besonders in der älteren Generation, befolgt.
Für die Tradition, sich nicht die Haare zu schneiden, gibt es viele Erklärungen. Die bekannteste ist, dass SiJiu (死舅 - toter Onkel) von dem ähnlich klingenden si (思 - denken) und jiu (旧- alt) stammt, das zusammengenommen "an früher denken" bedeutet.
Während der Qing Dynastie (1644-1911) verlangten die Manchu Führer Chinas von allen erwachsenen Männern, ihre Haare in einem Zopf zu tragen. Dabei war die vordere Hälfte des Kopfes des Mannes kahlgeschoren, während das übrige Haar zu einem langen, geflochtenen Pferdeschwanz zusammengefasst wurde.
Somit bezieht sich SiJiu in dem Sprichwort auf die Zeiten vor der Qing Dynastie, als die Leute ihre Köpfe nicht kahlscheren mussten. Das wurde auch als eine Möglichkeit gesehen, wie sich die Han Leute gegen ihre Manchu Führer auflehnen konnten.
Aber aufgrund der Ähnlichkeit in der Aussprache von "toter Onkel" breitete sich der Gedanke, ein Haarschnitt würde zum Tod eines geliebten Familienmitglieds führen, aus und beherrschte schließlich die Redensart.
Quelle: german.china.org.cn
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