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14. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Günter Grass ist tot Exklusiv

Schlagwörter: Günter Grass Nachruf ,Die Blechtrommel, Nazi, SS, Israel


16. Oktober 2009: Günter Grass liest einen Auszug aus seinem Roman "Die Blechtrommel" während der 61. Frankfurter Buchmesse vor. (Foto von Xinhua)

von Heiko Khoo, London

Günter Grass ist am 13. April im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war einer der größten modernen Schriftsteller Deutschlands. Darüber hinaus wirkte er als Illustrator und Bildhauer. Er wurde am 16. Oktober 1927 geboren und wuchs in Danzig auf – heute heißt die Stadt Gdansk und ist ein Teil Polens. Sein Vater war ein Lebensmittelhändler, doch seine Mutter war künstlerisch veranlagt. Grass benutzte seinen literarischen Einfluss, um über brennende politische Probleme zu diskutieren. Leidenschaftlich war er beim Ringen um den Frieden, da er der Meinung war, dass die Menschen nur für kurze Zeit auf dem Planeten seien und dennoch wissentlich ihre Existenz auslöschen würden.

Als Kind wurde Grass mit Hitlers ultra-nationalistischer Ideologie erzogen. Mit 17 schloss er sich der Waffen-SS an, der Eliteeinheit der Nazis. Er diente in einem Panzerregiment während des letzten Kriegsjahres. Bei seinem ersten Militäreinsatz gegen die Russen starb ein Drittel seiner Kameraden in dessen Einheit, Jugendliche wie er selbst. Von diesem Zeitpunkt an lebte er sein Leben unter dem Leitsatz „Habe nur durch Zufall überlebt“. 1945 wurde er von den Amerikanern gefangen genommen. In den Jahren nach dem Krieg arbeitete er in einer Mine und bekam eine Ausbildung als Steinmetz.

Im Jahr 1956 trat er einem radikalen, literarischen Zirkel mit dem Namen „Gruppe 47“ bei. Sie wurde 1947 gegründet, als die US-Besatzungsmächte ihr demokratisches und antifaschistisches Magazin verboten hatten. Grass‘ erste und einflussreichste Erzählung, „Die Blechtrommel“ wurde 1959 veröffentlicht. Es war eine Abrechnung mit dem Naziregime durch die ebenso realistische wie magische Figur des Oskar, ein Kind mit dem Gehirn eines Erwachsenen. Oskar beschließt in dem Roman, sein körperliches Wachstum einzustellen und beobachtet die Barbareien, Liebschaften und wechselnden Geschichten im Deutschland der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Das Buch war national und international ein großer Erfolg und sicherte Grass auch finanziell eine Ausnahmestellung, durch die er diverse Stürme und Kontroversen überstehen konnte.

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Quelle: german.china.org.cn

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