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15. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesen erleiden 200.000 misslungene Schönheitsoperationen in Südkorea

Schlagwörter: Schönheitsoperation Südkorea

Immer mehr Chinesen, die zur Durchführung einer Schönheitsoperation nach Südkorea reisen, bereuten es später. In den letzten zehn Jahren habe die Zahl an misslungenen Schönheitsoperationen um zehn Prozent jährlich zugenommen, berichtete die Chinesische Vereinigung für Schönheitschirurgie (CAPA).

200.000 Kunden haben körperliche Narben davongetragen, was auf nachlässige Vorgehensweise und einen Mangel an Vorschriften in Südkoreas boomender Industrie für Medizintourismus zurückzuführen sei, sagte Zhang Bin, Vorsitzender der Vereinigung.

Im Jahr 2014 haben sich 56.000 Chinesen in Südkorea unter das Messer gelegt.

In einer Reihe zufällig durchgeführter Interviews mit 207 Studenten in Beijing, Tianjin und Nanjing, berichteten sechzehn Prozent der Teilnehmer, sie möchten ihr Gesicht umgestalten lassen. 191 von ihnen stimmten der Aussage zu, gutes Aussehen sei wichtig, um Vorteile im Zusammenleben und in der Karriere zu erlangen.

Millionen Chinesinnen und Chinesen haben ihre Hoffnungen auf Südkorea gerichtet. Es ist als das Mekka der Schönheitschirurgie bekannt. Die dortigen Ärzte gelten als sehr begabt und verfügen vorgeblich über Spitzentechnologie. Die Zahl der Touristen, die zur Schönheitschirurgie nach Südkorea gereist sind, hat sich in den vergangenen vier Jahren verzwanzigfacht.

Das globale Zentrum für Schönheitschirurgie ist aber auch das Zentrum der Bedenken über diesen Zweig. Die Zahl der Klagen allein von chinesischen Kunden über missglückte Operationen hat durchschnittlich fast 20.000 pro Jahr erreicht.

Unter 16.000 Kundenbefragungen berichteten 69,5 Prozent der Teilnehmer, sie seien mit der medizinischen Behandlung, die sie erhalten haben, nicht zufrieden, wie aus einer Statistik hervorgeht, die von der koreanischen Verbraucherschutzbehörde herausgegeben wurde.

Die niedrigen Hürden zum Einstieg in die Tätigkeit als Schönheitschirurg sowie unzureichende chirurgische Ausbildung in Südkorea sind die beiden Hauptgründe für die hohe Zahl misslungener operativer Eingriffe, die chinesische Kunden erlebt haben. Chinesische Kunden zahlen wegen hoher Vermittlungsgebühren fast das Zwei- bis Dreifache im Vergleich zu einheimischen Kunden.

"Wenn etwas schiefgeht, ist es für chinesische Kunden schwierig, ihre Rechte in einem fremden Land geltend zu machen. Die Eingriffe hinterlassen nicht mehr heilende psychische und physische Narben an den Opfern," sagte CAPA Vorstand Zhang Bin. Zhang riet den Kunden, vor dem Eingriff eine Vereinbarung mit den heimischen Vermittlern zu unterzeichnen, in denen ihre gegenseitigen Rechte und Pflichten geregelt werden, bevor sie nach Südkorea reisen. Dies erleichtere das Verfahren bei einer möglichen künftigen Entschädigungsforderung.

"Statt zu riskieren, beim Streben nach äußerlicher Schönheit durch eine misslungene Operation verunstaltet zu werden, sollten junge Leute lieber ihre Haltung ändern und ihre innere Schönheit steigern. Diese übersteht auch den Zahn der Zeit," sagte Zhang Yan, Forscher an der Shaanxi Akademie für Sozialwissenschaften.

Südkorea hat mit die höchste Zahl schönheitschirurgischer Eingriffe weltweit: eine(r) von 77 südkoreanischen Bürgerinnen und Bürgern hat sich mindestens einmal faceliften lassen. Das Land ist als kulturelles Powerhaus in Asien bekannt. Es exportiert beliebte Seifenopern und Popmusik Videos, in denen oft Stars zu sehen sind, die schönheitschirurgisch aufgepeppt wurden.

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Quelle: german.china.org.cn

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