Chinesische Filmproduzenten umwerben Science-Fiction-Autoren, um einen Anteil an der jungen heimischen Science-Fiction-Filmindustrie zu ergattern. Die Realität stellt sich jedoch schwieriger dar, als erwartet.

Trotz hoher Erwartungen sei es wirklich schwierig, ein gutes Drehbuch zu schreiben, sagte Yan Peng, Filmkritiker und Planungsbetreuer bei Beijing Galloping Horse Film & TV Production Co.

"Drehbuch-Beauftragte müssen eine Menge lesen. Ich kenne jemanden, der sogar alle Stücke, die während der letzten 30 Jahre in der Zeitschrift 'Science Fiction World' erschienen sind und einen Preis gewonnen haben, ausgegraben hat," sagte Yan.

Drehbuchautoren mit Science-Fiction-Ambitionen sind zur Zeit begehrt, denn immer mehr Filmemacher schauen sich nach ihnen um, um die Drehbücher anzupassen.

Zhang Liang, der Jiong Shu (wörtlich verlegener Onkel) als Pseudonym verwendet, ist einer dieser Drehbuchautoren.

"Die Zuschauer werden nicht unbedingt Science-Fiction-Fans sein. Filmemacher müssen auch an durchschnittliche Kinobesucher denken. Ein erfolgreicher Science-Fiction-Film sollte nicht vollgepackt sein mit Science-Fiction Elementen. Eine unterhaltsame Geschichte, eingebunden in ein Science-Fiction-Szenario, wäre eine bessere Wahl," sagte Zhang.

"In der Vergangenheit haben nur wenige Leute Science-Fiction ernst genommen. Die Kinowelt und Science-Fiction hatten keine Berührungspunkte. Jetzt beginnen sie gerade erst, einander zu verstehen," fügte er hinzu.

Aus Angst, vielversprechende Romane für ihre Verfilmungen zu verpassen, wetteifern Filmemacher darum, Science-Fiction Romane zu kaufen. "Einige Filmgesellschaften sammeln einfach nur für die Zukunft, glaube ich," sagte Zhang.

Yan Peng sagte, die meisten Science-Fiction-Filme, die gerade gedreht werden, kosten jeweils über 50 Millionen Yuan (7,2 Millionen Euro). Der teuerste hat ein Budget von ungefähr 100 Millionen Yuan.

Viele basierten nicht auf Chinas klassischen Science-Fiction-Romanen, sondern stattdessen auf Originalstories, fügte er hinzu.