Chinesische Eltern einer Tochter sind überwiegend wegen wirtschaftlicher Gründe glücklicher, als solche mit einem Sohn, wie Forscher herausgefunden haben.

In der Zeit, in der Söhne zwischen siebzehn und 30 Jahre alt sind, seien ihre Eltern deutlich weniger glücklich, als Eltern, die eine Tochter haben, behauptet eine Studie, die 4309 Beispielfamilien in zehn chinesischen Großstädten erfasste.

Die Daten zeigten, dass das Geschlecht der Kinder in der Zeit, in der sie die Grund- oder Mittelschule besuchen, keinen großen Einfluss auf die Zufriedenheit ihrer Eltern hat. Sind die Kinder aber im Alter zwischen siebzehn und 30 Jahren, und insbesondere im Zeitraum zwischen 24 und 30 Jahren, dann sind die Eltern von Söhnen deutlich weniger glücklich als Eltern einer Tochter.

Die Untersuchung wurde gemeinsam von Lu Fangwen, ein Privatdozent an der Renmin Universität China, und Liu Guo'en von der Staatlichen Schule für Entwicklung an der Peking Universität durchgeführt.

Der Grund für die Befunde liege in der zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit von Mädchen in Schule und Arbeit, sagte Lu. Mädchen kümmerten sich auch mehr um ihre Eltern.

Von Jungen wird dagegen erwartet, das gemeinsame Zuhause zu kaufen, was starken wirtschaftlichen Druck erzeugt. Je höher die Immobilienpreise sind, desto mehr Sorgen machen sich folglich die Eltern von Jungen.

Die Untersuchung fand, dass Söhne seltener mit ihren Eltern zusammenleben, als Töchter.

Die meisten befragten Familien haben nur ein Kind. Die Untersuchung wertete verschiedene Maßzahlen aus, darunter die persönliche Zufriedenheit und die Zahl der Kinder, Geschlecht, Alter, Ausbildung, Einkommen und Gesundheit. Die Ergebnisse wurden am 16. Mai auf einem Forum in Nanjing in der Provinz Jiangsu präsentiert.