Der chinesische Schnellläufer Su Bingtian ist der erste in Asien geborene Sportler, der offiziell die 10,00-Sekunden-Barriere im 100-Meter-Sprint der Männer gebrochen hat.

Beim Eugene Grand Prix am Samstag kam der 1,71 Meter große Läufer als Dritter mit 9,99 Sekunden hinter den Amerikanern Tyson Gay mit 9,88 und Mike Rodgers mit 9,90 ins Ziel. „Ich bin sehr stolz auf mein Ergebnis. Ich habe damit Geschichte geschrieben und werde härter trainieren und schneller sprinten“, so der 25-Jährige.

Auch wenn der in Nigeria geborene Femi Ogunode aus Qatar mit 9,93 Sekunden beim 100-Meter-Lauf der schnellste Mann im Kontinent bei den Asienspielen vergangenes Jahr war, strengten sich in Asien geborene Sportler jahrelang an, die 10-Sekunden-Barriere zu brechen. Zuvor war der Chinese Zhang Peimeng, der seinen persönlichen Rekord von 10,00 Sekunden 2013 bei den Moskauer Weltmeisterschaften aufstellte, derjenige, der am nächsten an der Barriere dran war, gewesen, und zwar zusammen mit dem japanischen Teenager Yoshihide Kiryu, der inoffiziell und mit Rückenwind 9,87 Sekunden bei einem Treffen im März in Austin in Texas schaffte.

Su war voller Zuversicht und begann, sein Ziel auf die "Vollbringung von Wundern" für China bei den Weltmeisterschaften im August im berühmten "Vogelnest", dem Nationalstadion in Beijing, zu setzen. “Das ist definitiv ein riesiger Ansporn für mich. Beim letzten Mal in Moskau kam Zhang Peimeng mit 10 Sekunden auf Platz neun, was mir das Gefühl gab, dass wir sehr nah dran sind, unter die besten acht zu kommen und die 10-Sekunden-Marke zu unterschreiten“, so er. “Ich hoffe, bei den diesjährigen Weltmeisterschaften kann ich Wunder für mein Land bei 100 Metern und 400 Metern Staffel vollbringen”, so er.

Chinas Weltmeister und Olympiasieger im 110-Meter-Hürdenlauf, Liu Xiang, sah Sus rekordbrechende Leistung. "Du bist super! Du bist super!" sagte Liu, der im Mai seinen Rückzug aus dem Profi-Sport angekündigt hatte. “Ich habe ihm gesagt, er solle er selbst sein und bis zum letzten Moment durchhalten. Und das hat er gemacht. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich bei diesem historischen Moment dabei sein konnte”, so er.