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german.china.org.cn | 30. 06. 2015

Die Chinesische Mauer verliert den Kampf ums Überleben

Schlagwörter: Chinesische Mauer Schutz Erbe

Die Chinesische Mauer ist Angriffen von Menschen und der Natur ausgesetzt. Ihr Erhalt stellt sich als schwierige Aufgabe heraus.

Abschnitte der Mauer, die durch die Wildnis im Bezirk Funing in der nordchinesischen Provinz Hebei verlaufen, stürzen ein und hinterlassen große Lücken.

Es ist kein ungewöhnlicher Anblick. Der Angriff der Elemente hat viele Teile der Konstruktion zu brüchig gemacht, um schlechtem Wetter widerstehen zu können. Im Jahr 2013 stürzten während eines Regensturms mehrere Türme in Funing ein. Ein 36 Meter langer Abschnitt in Hebei wurde 2012 durch einen Sturm zerstört.

Pflanzenbewuchs beschleunigt den Verfall zusätzlich. Viele Bäume wurzeln zwischen den Steinen.

Der Tourismus und andere Aktivitäten des Menschen tragen ebenfalls zum Verfall der Mauer bei.

Die Chinesische Mauer ist Angriffen von Menschen und der Natur ausgesetzt. Ihr Erhalt stellt sich als schwierige Aufgabe heraus.

Im Bezirk Lulong werden viele Wohnhäuser mit dicken grauen Ziegeln gebaut, die den in der Mauer verwendeten erstaunlich ähneln.

Eine Dorfbewohnerin, die nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, die Leute würden der Mauer Steine entnehmen und sie als Baumaterial verwenden. Sie sagte aber auch, inzwischen gäbe es sehr viel mehr Interesse am Erhalt der Mauer.

Trotzdem werden einige Steine — insbesondere solche, auf denen historische chinesische Zeichen zu finden sind — noch immer gestohlen. Sie werden üblicherweise auf dem Schwarzmarkt für 40 Yuan (sechs Euro) gehandelt.

Die Chinesische Mauer wurde vom dritten Jahrhundert v.Chr. bis zur Ming-Dynastie (1368-1644) errichtet. Die noch erhaltenen Abschnitte sind überwiegend die Ming-Mauer, die sich über mehr als 8800 Kilometer erstreckt. Weniger als zehn Prozent der Mauer gelten als gut erhalten. Etwa 30 Prozent sind bereits verschwunden.

Im Jahr 2006 wurde eine Richtlinie zum Schutz der Chinesischen Mauer erlassen. Die enorme Größe des Bauwerks erschwert allerdings ihre Durchsetzung.

Dong Yaohui, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft der Chinesischen Mauer, sagte: "Da sich ein großer Teil der Chinesischen Mauer in der Wildnis befindet, ist es unmöglich, ihren Schutz zu gewährleisten."

"Den örtlichen Behörden fehlt das Geld und die Leute, um das gesamte Bauwerk zu schützen."

In Funing wird ein Abschnitt mit etwa 140 Kilometern Länge von neun Personen verwaltet. In Zhangjiakou verläuft die Mauer durch viele verarmte Bezirke, deren Regierungen drängendere Probleme haben. Viele Abschnitte, insbesondere im Bereich von Provinzgrenzen, werden ignoriert.

Einige wohlwollende, aber schlecht informierte Beamte hätten es auf sich genommen, Teile der Mauer zu restaurieren, ohne den ursprünglichen Charakter des Bauwerks zu bewahren, sagte Dong. Eine Bezirksregierung in der ostchinesischen Provinz Shandong hätte sogar einen 2000 Meter langen Abschnitt, der aus der Zeit zwischen 770 und 476 v.Chr. stammt, im "modernen Ming-Stil" repariert, sagte er.

"Wir sollten uns zum Erhalt unseres nationalen Erbes nicht nur auf die örtlichen Behörden für Kulturrelikte verlassen," sagte Dong. "Neben mehr Investitionen sollten die Zentral- und Lokalregierungen privates Kapital einbringen und die örtliche Bevölkerung ermutigen, sich zu engagieren."

Er forderte die Erstellung eines Schutzplans, in dem die Zuständigkeiten der verschiedenen Provinzen und Regierungsbehörden geregelt werden.

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