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03. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tibets Geheimnis: Die Reinkarnation buddhistischer Meister

Schlagwörter: Trülku lebender Buddha Reinkarnation Seelenkinder

Die Suche nach dem Seelenkind

Nachdem die Fotos vom heiligen See entwickelt sind, geht es an den konkreten Teil der Arbeit – der Suche nach dem Seelenkind. Sobald die Gruppe vom heiligen See nach Lhasa zurückkommt, beraten religiöse Vertreter der Regierung und Repräsentanten der drei großen Klöster hinter verschlossenen Türen. Dann erst beginnt die Suche nach dem Seelenkind. Einige hohe Lamas und andere Würdenträger machen sich dann auf die Suche. In ganz Tibet schauen sie nach den Bildern, die ihnen der See gezeigt hat.

Alte Lieblingsgegenstände wiedererkennen

Da praktisch immer mehr als ein Kind gefunden wird, bei dem es sich um das Seelenkind handeln könnte, ist das Erkennen von Lieblingsgegenständen eine Prüfung, die bei der Suche nach dem echten Seelenkind nicht fehlen darf. Bei dieser Prüfung werden dem Kind persönliche Gegenstände einer früheren Inkarnation des Dalai Lama gezeigt. Bei diesen Gegenständen kann es sich beispielsweise um ein Glöckchen, eine Gebetskette oder ähnliche Dinge handeln. Einige der gezeigten Gegenstände sind allerdings nur Kopien früherer Lieblingsgegenstände des Dalai Lamas, andere sind echt. Wenn das zu prüfende Kind die richtigen Gegenstände auswählen kann, dann ist das schon außergewöhnlich. Wenn bei dieser Prüfung nurmehr ein Kind übrig bleibt, handelt es sich schon mit Sicherheit um das entsprechende Seelenkind. Falls aber mehrere Kinder die Prüfung bestehen, muss das Seelenkind mittels einer anderen Methode ausgewählt werden – dafür wird ein Los aus der goldenen Urne gezogen.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Suche nach wiedergeborenen Trülkus zu einer Art Wettbewerb, mit dem sich verschiedene Aristokraten-Clans Macht sichern wollten. Um diese Machtkämpfe – die nicht selten in Mord und Totschlag endeten – zu beenden, wurde im Jahre 1793 ein Losverfahren eingeführt: die Goldene Urne. Bei dem in der Qing-Dynastie eingeführten Verfahren gab es zwei Goldene Urnen. Mit der einen wurden die Seelenkinder des Dalai Lama und des Panchen Lama bestimmt, sie steht im Jokhang-Tempel in Lhasa. Die andere wurde benutzt, um die Reinkarnation des höchsten mongolischen Trülku zu finden, sie steht im Yonghegong-(Lama)-Tempel in Beijing.

In dem zweiten Artikel der "Kaiserlichen Bestimmungen zum Umgang Problemen bei der Regierung Tibets" heißt es, dass das Losverfahren der Goldenen Urne dann angewendet werden muss, wenn es für die Nachfolge eines hohen Trülku mehrere "Kandidaten" gibt. In diesem Fall müssen – unter Aufsicht der höchsten Lamas und des höchsten kaiserlichen Statthalters in Tibet – die Namen der potenziellen Seelenkinder in mandschurischer, chinesischer und tibetischer Schrift auf ein Elfenbeinstäbchen geritzt werden. Dann wird der Name des Seelenkindes gezogen. Die Reinkarnation des Trülku erhält dann von der Zentralregierung eine Ernennungsurkunde und ein persönliches Siegel.

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Quelle: german.tibet.cn

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