Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
25. 08. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die 75-jährige Sangye Kangco singt ein Volkslied, das in ihrer tibetischen Heimat Nyingchi sehr beliebt ist. Weil das Lied normalerweise bei Bogenschieß-Wettbewerben gesungen wird, trägt es den Namen „Lied des Pfeils".
Anders als in anderen Regionen der Hochebene Tibets ist das Klima in Nyingchi aufgrund der relativ geringen Höhe über dem Meeresspiegel warm und feucht. Überall gibt es Wälder, deshalb war die Jagd früher eine der wichtigsten Produktionsweisen der Einwohner. Doch mit der Zeit ist das Bogenschießen zu einer Freizeitaktivität geworden, zu einem Wettbewerb. Als wichtiger Bestandteil des Wettbewerbs wird das „Lied des Pfeils" von den Anwohnern gesungen und überliefert.
Sangye Kangco ist die älteste Sängerin des Lieds. Sie hat es ihrer Tochter Tsering beigebracht. Tsering sagt, sie sei glücklich, wenn sie das Lied gemeinsam mit ihrer Mutter singe.
Im „Lied des Pfeils" werden Liebe, die ausgezeichnete Technik der Jäger und der Geist des Helden besungen. Die Melodie und der Text wurden nie niedergeschrieben, sie werden nur mündlich weitergegeben. Eine von Sangye Kangcos Hauptaufgaben ist es, jungen Menschen das „Lied des Pfeils" beizubringen. Über zehn Leute in dem Dorf mit 60 Einwohnern können das Lied singen. Zu diesen Personen gehören auch ihre Tochter und ihre Enkelin. Viele Menschen reisen aber auch aus verschiedenen Orten in das Dorf, um das Lied von ihr zu lernen.
„Ich freue mich sehr darüber, wenn viele Leute das ‚Lied des Pfeils' singen können. In unserer Freizeit können wir alle Alkohol aus Gerste trinken und das Lied singen. Das macht mir Spaß."
Das war die Aufnahme einer Aufführung des „Lied des Pfeils". Der Gesang steht bei dem traditionellen Lied im Vordergrund und wird nur mit einfachen Tänzen begleitet. Um es auf die Bühne zu bringen, müssen nicht nur die Melodie und der Text verändert, sondern auch die Tanzbewegungen neu ausgedacht werden. Der 61-jährige Ngawang Dorje war früher Tänzer der Gesangs- und Tanztruppe der Stadt Nyingchi. Inzwischen ist er Rentner. Trotzdem beteiligt er sich aktiv an verschiedenen Veranstaltungen und Vorführungen. 1986 bearbeitete er mit anderen Kollegen die ursprüngliche Form des „Lied des Pfeils" und brachte zum ersten Mal eine Vorführung mit Gesang und Tanz auf die Bühne.
„Wir nutzen damals traditionelle Tanzbewegungen und hatten großen Erfolg. Im Jahr 1997 ist unsere Gesangs- und Tanztruppe einmal für Vorführungen in fünf europäische Länder gereist und erfreute sich dort großer Beliebtheit."
In seiner jahrzentelangen Laufbahn als Tänzer hat Ngawang Dorje nicht nur verschiedenste tibetische Tänze, sondern auch die Beherrschung vieler Musikinstrumente gelernt. Als bekannter Tänzer in Nyingchi wurde er oft als Experte zu Gesangs- und Tanzvorführungen eingeladen. Er liebt die traditionelle Kunst seiner Nationalität und setzt sich für Innovationen bei der Präsentation des Liedes ein. Er hofft, dass sich die alte Kunst vielfältig präsentieren kann.
„In Tibet gibt es ein Musikinstrument namens „Zhanieqin" (ähnlich einer Gitarre). Ich plane, das Musikinstrument mit dem Tanz zum ‚Lied des Pfeils' zu kombinieren. Die Gitarre und der Gesang stehen im Vordergrund und dazu wird getanzt."
In den ländlichen Regionen in Nyingchi trifft man häufig auf tibetische Jungen, die sich auf offenen Plätzen im Bogenschießen üben. Sie schießen, trinken Alkohol und singen auf dem Heimweg das „Lied des Pfeils". Ganz egal, ob auf freiem Feld oder auf der Bühne, das „Lied des Pfeils" besitzt überall eine einzigartige Anziehungskraft.
Quelle: CRI
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |