Der E-Commerce Manager Jack Ma hat Chinas Kunstwelt erschüttert, nachdem sein Ölgemälde Paradise, das er zusammen mit dem bekannten Künstler Zeng Fanzhi entworfen hat, am 4. Oktober bei Sotheby's in Hong Kong für 4,75 Millionen Euro verkauft wurde. Es war das dritte Objekt auf der Top Ten Liste dieses Abends. Das erste war ein Werk des japanischen Malers Kusama Yayoi, das für 6,1 Millionen Euro verkauft wurde.

Laut Kevin Ching, Vorstandsvorsitzender von Sotheby's Asien, erhielt Mas Bild über 30 Gebote. Das letzte Gebot betrug das 17-fache des ursprünglichen Schätzpreises. Der gesamte Erlös ging an die Paradise International Foundation, eine Umweltgruppe, die von Ma und Unternehmerkollegen, wie dem Tencent-Gründer Ma Huateng und dem Filmmogul Wang Zhongjun, unterstützt wird.

Das Gemeinschaftsprodukt stellt die Erde auf einer runden Leinwand in blau und weiß dar. Es brachte Ma auf den Social Media den Spitznamen "Ma Liang" ein, nach einer Figur der chinesischen Volkserzählung, die Dinge in die Realität hineinmalen kann.

In Sotheby's Katalog, der für die Auktion warb, schrieb Ma: "Es ist das erste Mal, dass ich male. Ich fühle mich sehr gut dabei". Er fügte hinzu, es sei für den Schutz der Erde, der Ozeane, der Luft und des Wassers.

Obwohl es das erste Mal ist, dass Ma in Öl gezeichnet hat, ist es nicht sein erstes Bild, das verkauft wurde.

Im Jahr 2013 sagte Ma, wenn die Zahl der Käufer, die am 12. Dezember (ein Tag, an dem viele Online-Shops den Käufern 50 Prozent Rabatt bieten) seine Online-Shopping-Plattform Taobao.com besuchten, 100.000 übersteige, würde er eine Tuschezeichnung anfertigen. Die Zahl der Besucher habe letztlich bei fast 400.000 gelegen, berichteten die Medien.

Ma hat sein Versprechen eingelöst. Seine erste Tuschezeichnung eines wolkenartigen Objektes wurde am 22. Dezember für 2,42 Millionen Yuan (340.000 Euro) auf Taobao.com versteigert. Der gesamte Erlös ging an eine Wohltätigkeitsorganisation.

Ein Jahr später fertigte er ein Kalligraphiewerk mit zwei chinesischen Schriftzeichen an. Es wurde auf einem Wohltätigkeitsball für 4,68 Millionen Yuan (660.000 Euro) an einen Unternehmer aus der Provinz Zhejiang verkauft.

Der Mann, der Mas blauweißes Paradise gekauft hat, ist Qian Fenglei, ein 39-jähriger Geschäftsmann.

Auf der Liste von Forbes Philanthropen für 2014 steht Qian auf Platz 74. Er hat 2012 für 20 Millionen Yuan (2,8 Millionen Euro) einen Jade-Buddha und 2013 ein Ölgemälde von Zeng Fanzhi für 30 Millionen Hong Kong Dollar (3,4 Millionen Euro) gekauft. Beide Käufe fanden während eines jährlichen Wohltätigkeitsdinners statt, das von der Smile Angel Foundation organisiert wird und Kindern mit Gaumenspalte hilft.

Zeng Fanzhis Werk The Last Supper wurde 2013 für 20,2 Millionen Euro verkauft. Es stellte einen Auktionsrekord für das teuerste Stück moderner asiatischer Kunst auf.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass er mit Personen aus anderen Feldern zum Zwecke der Wohltätigkeit zusammenarbeitet. 2012 fertigte er zusammen mit dem Filmregisseur Feng Xiaogang ein Ölgemälde an. Es wurde auf einem Bazaar-Wohltätigkeitsdinner für 17 Millionen Yuan (2,4 Millionen Euro) verkauft.

Einige Künstler und Kunstkritiker sagen auf den Social Networks, der hohe Preis, der für die Werke des Milliardärs Ma und des Künstlers Zeng erzielt werden, würden die Kunstwelt Chinas beschämen. Von Mas Werken sagt man, sie seien "nicht so gut wie" die vieler bekannter Künstler, würden sich aber allein aufgrund seines Einflusses in der Geschäftswelt auf Auktionen besser als die Werke bekannter Künstler verkaufen.

Ma ist nicht der erste Prominente, der für Wohltätigkeitszwecke malt. Auch der Filmstar Zhao Wei, der TV-Gastgeber Ni Ping und der Filmmogul Wang Zhongjun haben schon für Wohltätigkeitszwecke gemalt.