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16. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der chinesische Schauspieler Huang Xiaoming (links) und seine Frau Angelababy, die ebenfalls Schauspielerin ist, auf ihrer Hochzeit am 8. Oktober in dem Shanghai Exhibition Center.
Vergangene Woche fand die Hochzeit des Prominentenpaares Angelababy und Huang Xiaoming statt. Chinesische Prominente kamen in Strömen, um dem öffentlichen Karnival des Sehens und Gesehenwerdens beizuwohnen. Die Veranstaltung erregte, wie beabsichtigt, große Aufmerksamkeit, allerdings nicht nur positive. Ein Kritikpunkt an dem Paar, das in Social Media besonders viel Aufsehen erregt hat, war, das Xizi (eine abschätzige Bezeichnung für Schauspieler) habe Tu Youyou, der als erster Chinesin der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zugesprochen wurde, die Show gestohlen.
Wenn Stars aus dem Showbusiness ihr Bürgerrecht zur Heirat wahrnehmen, sollten sie dennoch die Auswirkungen ihrer Berühmtheit in Betracht ziehen. Anwohner und Besucher nahe des Ausstellungszentrums Shanghai, in dem die Hochzeit stattfand, klagten über Störungen in der Nachbarschaft und Behinderungen durch Verkehrsstaus und große Mengen von Fans und Zuschauern, die sich versammelt hätten. Das war zu erwarten und hätte vermieden werden können.
Als Personen des öffentlichen Lebens haben Prominente auch eine soziale Rolle inne, die viel größer sein kann, als sie sich selbst vielleicht klarmachen. Jede Entscheidung, egal ob groß oder klein, und ihr Verhalten erscheint im öffentlichen Rampenlicht stark vergrößert und wird blind gutgeheißen und nachgeahmt. In diesem Sinne haben Prominente die Verantwortlichkeit, als Rollenmodelle aufzutreten. Obwohl es sich dabei um keine Verpflichtung im rechtlichen Sinne handelt, sollten sie dennoch die öffentlichen Verhaltensweisen positiv beeinflussen.
Aber zurück zur Hochzeit. Das Paar hatte viele Medienvertreter eingeladen, was nach der obigen Beschreibung nicht überraschen dürfte. Es gab sogar eine Live-Übertragung auf einer Video-Website, die ebenfalls zur weiten Verbreitung der Überspanntheit beitrug. Auch dies war Anlass für Kritik, weil es unter gewöhnlichen jungen Leuten unerfüllbare Ansprüche nach einem luxuriösen Lebensstil auslösen und Nachahmer hervorbringen könnte, die den Prominenten in nichts nachstehen wollen.
Die wahre Diskussion über die Hochzeit ging jedoch auch nach der Feier noch weiter, weil die Errungenschaft der bescheidenen Wissenschaftlerin Tu angesichts der Glitzerfeier in den Hintergrund gedrängt wurde. Es gab Vorwürfe, die gebührende Aufmerksamkeit für Tu sei durch Huang und Yangs geschmacklose "Reality-Show" Hochzeit "gestohlen" worden.
Das scheint jedoch einen Schritt zu weit zu gehen. Zunächst sind die beiden Ereignisse nicht miteinander vergleichbar. Außerdem sind Vergleiche der Aufmerksamkeit, die jemandem zuteil wird oder wieviel Geld jemand verdient, unnötig, ja sogar unredlich.
Die Hochzeit mit ihren vielen kommerziellen Sponsoren zeigt, dass das Paar soviel Beachtung durch die Medien bekommen wollte, wie möglich, um die Interessen aller Beteiligter zu maximieren. Die 85-jährige Wissenschaftlerin dagegen sagte, sie sei glücklich über die Anerkennung ihrer Arbeit, habe diese aber nicht für Ruhm und Reichtum gemacht.
Die Verwendung des abschätzigen Begriffes Xizi für die Neuvermählten zeigt die Haltung der Kritiker und die Verachtung der Person gegenüber dieser Berufsgruppe. Sowohl Tu, als auch das Paar, haben ihre Erfolge in ihrer jeweiligen Sparte erzielt. Es ist völlig unnötig und sinnlos, sie für ihren Erfolg anzugreifen.
Quelle: german.china.org.cn
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