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23. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Film und Fernsehen: "Chinesische Welle" braucht hochwertige Produktionen, um zu wachsen

Schlagwörter: Film Fernsehen Einschaltquote chinesische Welle

Eine Szene aus der TV-Serie "Nirvana in Flammen".

Die Nachricht, dass die Rechte an dem Online-Roman "Nirvana in Flammen" von einem koreanischen TV-Sender gekauft wurden, der den Film am Dienstag ausstrahlen will, wurde von den Fans des Romans bereits ausgiebig bejubelt.

Die TV-Serie wurde im letzten Monat sogar bereits in Nordamerika und in anderen Ländern und Regionen, wie beispielsweise Hongkong, Taiwan und Malaysia ausgestrahlt. Diese Entwicklung wird von vielen als Zeichen dafür gesehen, dass chinesische TV-Dramen im Ausland immer mehr Anerkennung erfahren – und dass dies vielleicht sogar der Beginn einer "chinesischen Welle" sein könnte, ähnlich der koreanischen Welle, die während des letzten Jahrzehnts über ganz Asien "schwappte".

Die meisten TV-Adaptionen von Online-Romanen haben unter den chinesischen Zuschauern einen ziemlich schlechten Ruf, nicht nur, weil diese Produktionen dumme sachliche Fehler enthalten und die ursprüngliche Arbeit aufgrund schlecht ausgeführter Adaptionen regelmäßig ruinieren, sondern auch, weil klar ist, dass es den Produzenten eher darum geht, mit einer hochkarätigen Besetzung möglichst große Einschaltquoten zu erzielen und Marktanteile zu gewinnen, anstatt ihrem Publikum qualitativ hochwertige Arbeit zu präsentieren. Wie zum Beispiel in der TV-Adaption von "Das verlorene Grab". Die Verfilmung des gleichnamigen, sehr beliebten Romans wurde für ihre schlechte Qualität und die lahme Story kritisiert und auf den großen Filmwebseiten sehr negativ bewertet.

Unter solchen Umständen fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, warum "Nirvana in Flammen" die Herzen von Millionen Zuschauern gewinnen konnte und allein auf Sina Weibo für mehr als 3,5 Milliarden Tweets sorgte. Als die chinesische Version des "Graf von Monte Christo" bezeichnet, erzählt das Drama die Geschichte des Helden Mei Changsu, der für seinen Freund den Weg an die Macht ebnet und dann, als dieser auf dem Kaiserthron sitzt, Rache nimmt für die Ungerechtigkeiten, die seinem Vater 12 Jahre zuvor angetan wurden.

Während andere TV-Adaptionen für ihre geklauten Inhalte und billigen Produktionen verspottet wurden, hat das Produktionsteam von "Nirvana in Flammen" nicht nur Hai Yan – den Autor des Romans – als Drehbuchschreiber verpflichten können, sondern auch viel Wert auf das Szenenbild und die Kostüme aus der Zeit vor der Tang-Dynastie (618-907) sowie die Nachbearbeitung gelegt, wofür es von den Zuschauern gelobt und weiterempfohlen wurde.

In den letzten Jahren hat eine große Zahl von beliebten und hochwertigen Internet-Romanen die Aufmerksamkeit der Filmproduktionsfirmen gewonnen, die daraus Filme und TV-Serien machten. Diese wiederum brachten dann eine Reihe von Ablegern hervor. Doch meistens waren die Fans der ursprünglichen Geschichten von den Verfilmungen enttäuscht.

Das heißt nicht, dass die Geldflut, die sich in die Welt der Online-Literatur ergoss, eine schlechte Sache war. Zumindest hat sie dafür gesorgt, dass diese in den letzten zehn Jahren neu entstandene Literaturform große Aufmerksamkeit auf sich zog und eine breitere Plattform fand, um besser zu überleben, sich schneller zu entwickeln und zu entfalten. Aber in der Regel haben die Investoren nach dem Kauf der Rechte an den Online-Romanen dafür gesorgt, dass ihre Adaptionen möglichst schnell produziert und veröffentlicht wurden, wobei sie sich darauf konzentrierten, durch die Verpflichtung berühmter Schauspieler möglichst viel Hype zu erzeugen und beim Publikum so den falschen Eindruck einer großen Beliebtheit des Films oder der Serie zu erzeugen. Dies musste zwangsläufig dazu führen, dass das Publikum keinen Gefallen an diesen Produktionen fand. Dieser Teufelskreis – wenngleich sehr lukrativ für die Investoren – kann die chinesische Filmindustrie letztendlich nur auf die falsche Fährte führen.

Auch für die mögliche "chinesische Welle" zählt ausschließlich die Qualität der TV- und Filmproduktionen, egal ob sie moderne oder historische Themen haben – obwohl inländische Kostümdramen von ausländischen Fernsehsendern deutlich bevorzugt werden, insbesondere von asiatischen Sendeanstalten. Die chinesischen Filmproduktionsfirmen sollten nicht nur versuchen, im Bereich der Aufnahme- und Bearbeitungstechniken mit ihren ausländischen Kollegen Schritt zu halten, sondern – was noch viel wichtiger wäre – ihr Publikum respektieren und ihm qualitativ hochwertige Drehbücher und gut gemachte Produktionen bieten. Das ist etwas, das die Produzenten eigentlich schon vor langer Zeit hätten tun müssen.

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Quelle: german.china.org.cn

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