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Fotograf entschuldigt sich für gefälschtes Foto

german.china.org.cn          Datum: 25. 02. 2008

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In seiner Not griff er zu Photoshop. Mit diesem Programm fügte er das Foto eines heranfahrenden Zuges und das einer Herde von Antilopen zusammen.

"Ich muss zugeben, dass es sich für einen Fotografen als sowohl unehrlich als auch unmoralisch darstellt, ein gestelltes Foto vorzulegen. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber ich möchte nur an meine Worte auf der Verleihungszeremonie erinnern, dass ich der Tibetische Antilope eine Chance geben wollte und die Auszeichnung nur im Namen der Tiere angenommen habe", schrieb Liu in seinem Posting.

"Das Interesse so vieler chinesischer Internetuser für mein Foto ehrt mich. Deshalb schäme ich mich auch für die Fälschung und ziehe die Konsequenzen daraus. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch erleichtert, dass ein gestelltes Foto die Aufmerksamkeit so vieler Menschen auf sich gezogen und somit eine neue Vorliebe für die Tibetische Antilope zum Vorschein gebracht hat", sagte Liu.

Liu, der aus dem nordchinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei stammt, studierte an der Universität das Hauptfach Chinesische Literatur. Er ist ein begeisterter Maler und arbeitete vor seinem Arbeitsantritt als Kameramann in einer Daqinger Ölraffinerie im Jahr 1995 fünf Jahre lang als Lehrer. 1997 wechselte er zur Daqing Evening News und ist heute Seniormitglied der chinesischen Fotografenvereinigung.

Mit einem Foto von einem Sandsturm gewann er in einem chinesischen Fotowettbewerb im Jahr 2002 den ersten Preis.

Trotz großer Kritik an dem gestellten Foto loben einzelne Internetuser den Mut Lius, eine Stellungnahme abzugeben.

"Meine Unterstützung hat er. Ich halte das Foto nach wie vor für eine schöne künstlerische Arbeit", sagt ein Internetuser aus Shanghai auf netease.com.

"Ich bewundere Lius Ehrlichkeit. Er ist mutig genug, sich zu äußern und Verantwortung zu übernehmen", sagt ein User aus Jiangsu.

Das Antilopenfoto hat Erinnerungen an ein angeblich gefälschtes Foto eines Südchinesischen Tigers wachgerufen, das ein Bauer aus der Provinz Shaanxi im Oktober 2007 geschossen haben soll. Dieses Foto rief landesweit eine Kontroverse hervor.

Zhou Zhenglong aus dem bergreichen Bezirk Zhenping behauptete, den Tiger im Wald nahe seines Dorfes fotografiert zu haben.

Die lokale Forstwirtschaftsbehörde sprach von Fotos, die das Vorkommen des seltenen Tigers in der freien Wildbahn dokumentieren. Doch Internetuser bezichtigten Zhou des Erstellens der Tigerfotos mittels Digitalsoftware und die lokalen Behörden der Genehmigung der Fotos aus Gründen der Ankurbelung des Tourismus.

Im Dezember 2007 hatte die Staatliche Forstwirtschaftsbehörde die entsprechende Provinzforstwirtschaftsbehörde dazu aufgefordert, das Foto von einem Expertengremium für echt erklären zu lassen. Bis heute liegen der Öffentlichkeit jedoch keine Untersuchungsergebnisse vor.

Vor zwei Wochen entschuldigte sich dann die Forstwirtschaftsbehörde der Provinz Shaanxi für die Publikation der Fotos, äußerte sich aber wiederum nicht zu deren Authentizität.

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Quelle: Xinhua

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