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23. 09. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Am Montag wurde weltweit die Aktion "Autofreier Tag" begangen. Auch in zahlreichen chinesischen Städten sind aus diesem Anlass verschiedene Aktivitäten veranstaltet worden. Dabei wurden beispielsweise die Stadtbewohner aufgefordert, einen Tag lang auf ihr Auto zu verzichten. Dadurch sollte gleichzeitig auch die nachhaltige Entwicklung des städtischen Verkehrs gefördert werden. Zudem lag das Ziel der Aktion auf der Einsparung von Ressourcen und der Reduzierung der Umweltverschmutzung.
Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 108 chinesische Städte an derartigen Aktivitäten teil. Diese Zahl hat in diesem Jahr sogar noch zugenommen. Außerdem wurde speziell in Beijing wegen der Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele über zwei Monate lang eine Regelung praktiziert, wonach abhängig von der Endziffer des Autoschildes ein Fahrzeug nur an geraden oder ungeraden Tagen bewegt werden durfte. Der heutige Montag war nun der erste Arbeitstag nach der Aufhebung dieser Maßnahme. Allerdings haben bereits zahlreiche Autobesitzer die Aktion unterstützt und sind auf Bus oder U-Bahn umgestiegen.
So zum Beispiel auch Herr Lu Wen. Er sagte, er wolle zum einen den Aufruf zu einem weltweiten autofreien Tag unterstützen, andererseits habe er während der Olympischen Spiele auch die Vorteile der Fahrbeschränkung zu schätzen gelernt. "Während der Olympischen Spiele habe ich die Vorteile dieser Regelung kennen gelernt. Auf den Straßen gab es wirklich weniger Autos. Normalerweise brauche ich nun wieder 40 oder 50 Minuten bis zur nördlichen oder östlichen 3. Ringstraße. Während der Fahrbeschränkung waren es nur knapp über 20 Minuten. Das war also eine gute Idee! "
Lu Wen ist offenbar nicht der einzige. Die Zeitung The Beijing News hat bereits vor rund zwei Wochen eine Umfrage zum Thema durchgeführt. Das Ergebnis war überraschend: 68,9 Prozent unterstützten die Verkehrsrestriktionen, und nur 19 Prozent waren dagegen. 12 Prozent hatten keine Meinung. Wenig überraschend ist hingegen, dass die Gegner vor allem in den Reihen der Autobesitzer zu finden sind. So war laut der gleichen Umfrage nur eine knappe Minderheit mit 48,5 Prozent der Autobesitzer für die Maßnahme. Wenn die Restriktion weiter erhalten bliebe, würden 66 Prozent nach eigenen Angaben Busse oder die U-Bahn benutzen. 18 Prozent gaben an, dass sie sich einen Zweitwagen anschaffen würden. Auch eine Online-Umfrage von China Daily, an der rund 400.000 Beijinger teilnahmen, hatte gezeigt, dass sich rund die Hälfte der Teilnehmenden wünschen, dass die Regel weiterhin angewendet wird. Da jedoch bei Online-Umfragen Manipulationen relativ leicht sind, müssen diese Zahlen mit Vorsicht genossen werden.
In der mittelchinesischen Stadt Wuhan waren heute um 8.00 Uhr vormittags auf der Linjiang-Straße, auf der zu dieser Zeit normalerweise dichter Berufsverkehr herrscht, deutlich weniger Fahrzeuge unterwegs. Viele fuhren mit dem Fahrrad zur Arbeit oder gingen zu Fuß. Frau Zhang Min sagte dazu, an diesem Tag sei sie extra mit dem Fahrrad zur Arbeit gekommen: "Ich bin heute mit dem Fahrrad unterwegs. Es war richtig gemütlich. Derzeit gibt es viel Verkehr. Wir, die Stadtbewohner, sollten daher diese Aktion unterstützen. Wir sollten unser Bestes tun, um die Verkehrssituation zu entschärfen und die Umwelt zu verbessern. Hoffentlich wird der autofreie Tag in Zukunft öfter durchgeführt. Es ist auch eine gesunde Angewohnheit, öfters zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren."
In Städten wie Beijing, Shanghai und Wuhan haben auch die Regierungsbehörden und öffentlichen Institutionen am Montag vorübergehend keine Autos eingesetzt. Staatseigene Betriebe wurden dazu ermuntert, keine Autos zu benutzen. Gleichzeitig wurde die Zahl der Busse für den öffentlichen Nahverkehr erhöht und die Einsatzzeiten verlängert.
Die internationale Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) hat die Verbreitung dieser Aktion in China stets gefördert. Eine Vertreterin dieser Organisation, Chen Dongmei, sagte, aufgrund der schnellen Zunahme der Fahrzeugzahl in China habe der Druck im Bereich Umweltschutz zugenommen. "Die Anzahl der Fahrzeuge in China wächst jährlich um durchschnittlich 13 Prozent. Das ist die stärkste Zunahme weltweit. Obwohl der Anteil der Fahrzeuge in China gemessen an der Einwohnerzahl relativ niedrig ist, bereitet uns dieses Tempo große Sorgen."
Die chinesische Regierung hat diese Entwicklung bereits zur Kenntnis genommen und legt vermehrt Wert auf die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs. So wurden beispielsweise in zahlreichen Städten neue Buslinien geschaffen, das öffentliche Nahverkehrsnetz verbessert und auch die Verkehrsbedingungen verbessert. In den nächsten fünf Jahren sollen zudem in 20 chinesischen Städten neue U-Bahnlinien gebaut. Von den zuständigen Behörden wurden dazu 500 Milliarden Yuan bereitgestellt. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele sind in diesem Sommer bereits drei neue U-Bahnlinien aufgegangen.
Quelle: CRI
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